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AutorenbildMaren Kunst

Der BaikalSee Teil I

Aktualisiert: 2. Nov.

Ich ♡ BaikalSee - Я ♡ озеро Байкал



Inhalt:


Ich kann nicht mit Gewissheit sagen, was genau mich dazu bewog das Ziel meiner allerersten Reise nach Russland, einem 17 Millionen Quadratkilometer großem (70 mal die Fläche Deutschlands) Land, das bis auf die Tropische, alle Klimazonen dieser Erde- sowie 11 Zeitzonen birgt, an den mit schier unendlich erscheinenden sibirischen Birken-, Tannen- und Fichtenwäldern, die einzig hier und da von ebenso endlosen sanft gewellten, in allen Ocker-Nuancen bemalten Steppen, umschmückten und mit einem erhabenen schönen Faltengebirgesaum eingefassten BAIKALSEE, zu verlegen.



Ich weiß es nicht und kann es auch nicht erklären! Ich meine Russland... Was haben wir denn da alles: den «Goldene Ring», ein Gebiet nordöstlich von Moskau mit zahlreichen altrussischen Städten. die wunderschönen, historischen Kultur-Großstädte: Moskau, Sankt Petersburg, Kaliningrad..., die Wissenschaftszentren Nowosibirsk, Wladiwostok, immerhin am warmen Japanischen Meer gelegen, den Weltraumbahnhof Kosmodrom Wostotschny, das Karatschai-Tscherkessien – nicht nur Russlands, sondern das weltgrößtes RadioTeloskop-Zentrum im Kaukasus, die einzigartigen Landschafts- und Gewässerregionen: Kamtschatka, Murmansk mit seinen Nordlichtern, die Krim und das Schwarze Meer, das Tschuktschenland, mit seinen Nomadenstämmen, die Regionen des Japanischen Meeres, des Kaspischen Meeres, die Landschaften an den Riesenflüssen Wolga, Ob oder Lena, der Kaukasus, das «Kräuter-Gebirge» Altai... ach... und so weiter und so fort.

Ich kann meine Entscheidung für den BaikalSee in Hinblick auf die Reisevorbereitung, bei der trotz aller momentanen Schwierigkeiten alles erstaunlich «glatt ging», meiner Anwesenheit dort und rückblickend nur als einen – wie man so schön sagt – inneren Ruf verstehen. Das gibt mein Repertoire an Lebenserfahrungen für mich so her. Ich bin im physische und metaphorischen Sinne einen weiten Weg gegangen und habe mich so häufig willkürlich für Orte und Menschen entschieden, von denen ich heute weiß, dass uns eine kamische Verbindung vereinte, die mir entweder gut tat, eine noch zu erledigende Angelegenheit mit sich brachte oder einer Säuberung bedurfte. Daher habe ich mich irgendwann dazu entschieden, völlig erwartungslos zu reisen und mein Gehirn bestenfalls nicht mit Informationen, Daten und den Erfahrungen anderer vollzustopfen, um unmanipuliert beobachten, schlussfolgern und entscheiden zu können. So tat ich es nun mit Russland und dem BaikalSee auch. Ganz tief drinnen wusste ich, dass diese Reise schon lange auf mich wartete. Was nun geschehen ist, im Einzelnen kann ich am heutigen Tage noch gar nicht erfassen. Erfahrungsgemäß gehen dazu einige Tage ins Land. Meine tiefe Überzeugung ist einzig, dass ich etwas hin- oder vielleicht zurück brachte, aber dafür auch etwas mitnahm. Das ist in meinem Verstehen jedenfalls die Erklärung für meine tiefe Traurigkeit und meine Abschiedsstimmung als ich den Baikal verließ und meine zeitweilige Orientierungslosigkeit und ein stark ausgeprägtes Fremdgefühl in meinen eigenen vier Wänden und meiner gewohnten Umgebung nach meiner Rückkehr nach Deutschland.



Im Vorfeld meiner Reise und um genauer zu sein seit 2021 beschäftige ich mich intensiver mit Russland und zwar im Zuge meiner Buchreihe «Das ganze Leben oder das Ganze leben». Ich schrieb damals, also im Jahre 2021, am zweiten Teil und machte mir bereits meine Gedanken über den letzten und finalen Teil der Serie. Dort sollte nun die AstroMedizin und der Russische Schamanismus als HeilMethoden thematisiert werden und ich habe wie so oft in meinem Leben verstanden, dass diese Aspekte nicht von ungefähr kamen. Warum? Wer die Reihe kennt oder wer mich kennt, wird verstehen, dass sie oder ich strategisch wirken wollen. Sie erzählt von den WachstumsEpochen aller Wesen, vereinfacht erklärt: die Entwicklung von klein zu groß, von Säugling zu Greis im materiellen Spektrum, sowie vom persönlichen, zum gesellschaftlichen bis hin zum transzendenten Orbit des geistigen Wachstums, eben so wie es uns der MacroKosmos unseres kleinen Sonnensystems aufzeigt, wenn man die Sonne als Impuls des Lebens versteht, die persönlichen Planeten Merkur, Venus und Mars als charakterisierend und selbstbezogen und den AsteroidenGürtel als herausfordernde und zuweilen sehr schmerzhafte Schwelle hinüber in das gesellschaftlichen Wirken und Schaffen von Jupiter und Saturn. Wenn diese Lektionen, ob nun holperig, abenteuerlich, selbstzerstörerisch oder ganz einfach ausgezeichnet gelernt und verstanden worden sind, ich meine, wenn man wirklich gelernt hat los zu lassen und sein Dasein als Zutat in einem Gefüge zu begreifen versucht, ist man bereit, ja wahrhaftig bereit zusammen mit dem ungehorsamen und unorthodoxen Rebellen Uranus alle Regeln und Schranken zu brechen, um in den finsteren Raum des großen Schamanen Pluto zu gelangen, um sich dort mit allen Sinnen durch des Meisters eiskalte Wahrheit läutern zu lassen. Falls oder wenn wir das ertragen haben, überreicht er uns mit einem beinahe gutmütig anmutenden Blick, der sagt: «Du hast es so gewollt!» und einem Schulterzucken einen Hauch seiner glasklaren und heilsamen Essenz, dreht sich um und geht. Wir spüren den Hauch der Essenz nun in uns und erschauern, weil wir nun wissen, welche Verantwortung und Pflicht wir in uns tragen. Und genau dann und wie auf ein Zeichen, weil wir von nun an verbunden sind, dreht er sich in der Ferne um: «Ich kann dich nur vor einer Umkehr warnen. Wenn du widerrufst, dann wirst du hier lange gefangen sein.»


Das eigentlich dramatischste und mit Verlaub bescheuertste am Konstrukt «Mensch» ist meiner Meinung nach, dass die breite Masse es nicht hinbekommt, aus ihrem evolutionären Frühstadium heraus zu wachsen und immer noch dem hinterher läuft, der zirkulierend in seinem persönlichen Orbit am lautesten brüllen kann oder vermag, sich aufgrund eines übertriebenen Egokultes hemmungslos und rücksichtslos anzubiedern und zu verkaufen. Man ist nicht zwangsläufig «gut», weil man sich überall vordrängelt oder ungebeten- oder gefragt, völlig unreflektiert vor sich hin schwadroniert. Da helfen auch keine teuren Klamotten, Maskenbildner und/oder ein Friseur, damit das ganze, wenn gar auch geistig ermüdend und inhaltlich hohl, wenigstens optisch passabel herüberkommt. Aber wenn die politische Weltbühne vom regierenden Personal mit einem EliteGaunerTreffen, einem CatWork oder einer Kokain & Frischfleisch Party verwechselt wird, dann sieht's mal schlecht aus für die Masse. Aber sieh hat es ja so gewollt. Immer und immer wieder folgte und folgt sie dem leuchtenden flackernden Stern, ohne zu merken, dass es nur eine frisch lackierte, selbst zusammengezimmerte billige Taschenlampe mit rostigen Kontakten ist...

Ja, bedauerlicherweise sind jahrhundertein – jahrhundertaus die meisten Mächtigen dieser Menschheit genau derlei Leuchten. Lustwandelnd und agierend für und in ihrem persönlichen Orbit haben so viele von ihnen verheerende Schäden in der Gemeinschaft und im gesellschaftlichen Raum angerichtet. Aber so ist das eben im ganzen Konstrukt. Irgendjemand wird es richten. Irgendjemand wird es schaffen, über sich hinauszuwachsen und den verbleibenden Rest dazu zu ermutigen, die Trümmer wieder zusammenzusetzten. Das internationale politische Personal der 2000er gibt mir wenig Anlass für Zuversicht. Die «Hoffnung» habe ich schon länger aus meinem Wortschatz gestrichen. Ich habe sie - für mich gesprochen - als eine Illusion des Egos identifiziert. Die meisten Herrschenden halte und beobachte ich als die oben erwähnten «Taschenlampen» mit einer Lichtspektrum von hier bis an die Wand. Vico, Orbán und einige afrikanische und mittel- und südamerikanische Staatsoberhäupter identifiziere ich im gesellschaftlichen Orbit.

Im transzendenten Raum nehme ich einzig Herrn Putin wahr, mit der wirklich herausfordernden Aufgabe das Gleichgewicht der Ordnung wieder herzustellen. Nun, mit dieser Aufgabe, basierend auf seinen Anlagen und Fähigkeiten hat er sich zu dieser Zeit in diese Welt gesandt. Darum wird ihn wohl auch niemand beneiden. Vor vielen vielen Monden und aus Sicht meiner Kultur wäre er wohl damals HochDruide und nicht Präsident genannt worden. Sein bemerkenswert historisches Gedächtnis, seine dialektische Rhetorik, sein Allgemeinwissen und sein Kunst- und Kulturinteresse deuten auf langjährige geistige Unterrichtungen hin. Ich kann das an dieser Stelle natürlich nur vermuten, aber ich bin ziemlich überzeugt davon, dass er über ein fundiertes astrologisches Wissen verfügt, in irgendeiner Form Heilmethoden anwendet, Kenntnisse über Heilpflanzen hat, gut singen kann oder Instrumente spielt. Tja, da hat er sich wirklich was vorgenommen, der Wladimir, die seit nunmehr 2000 Jahren währende Kulturauslöschung- und vernichtung wieder zu richten, die Völker und Stämme zu motivieren ihre territorialen Wurzeln und Ahnengeister wiederzubeleben und sich wieder mit ihnen zu identifizieren – für mich gesprochen, die einzige Möglichkeit der Entwicklung eines gesunden selbstbewussten und freien Volkes, dass sich mit sich selbst identifizieren kann und daraus resultierend für sich selbst einstehen und kämpfen kann. So, und wenn damit dann tatsächlich irgendeiner anfängt und alle Nachbarvölker da dann mit ziehen und es auch mal mit Identität anstatt übergestülpter völlig unpassender Fremdideologie probieren, könnte es vielleicht klappen mit der Vielfalt und Variabilität. Denn wie bitteschön (es gibt mit Sicherheit Ausnahmen, ich möchte nichts verallgemeinern) soll sich bei einem Syrer, Afghanen, Brasilianer oder Kenianer im kühlen Norden Europas, in einem Land in dem Pedanterie kein Schimpfwort, sondern eine gern gelebte Eigenschaft ist, in einem Zimmer im Containerdorf, als Reinigungskraft in einem Bürokomplex mit Mindestlohnbezahlung Zufriedenheit und Heimatgefühle einstellen? Andererseits sind Lieschen Müller oder Detlef Schmidt in ihren Krankenbetten nicht ganz zu Unrecht verwirrt bis hin empört, wenn sie mit dem reich-nuancierter «das Leiden» umschreibendem Vokabular der deutschen Sprache – oh ja, das kann Deutsch wirklich! - ihrem behandelnden Arzt aus Rumänien, Ungarn oder sonst woher, ihr Weh klagen und dieser sie nicht versteht, während dessen in genau diesem Moment in Rumänien, Ungarn oder sonst wo eine Frau unter der Geburt stirbt oder eine lebensrettende Operation nicht durchgeführt werden kann, weil der in diesem Land ausgebildete und dringend benötigte Arzt einem reizvollen Angebot aus Deutschland gefolgt ist. Demjenigen, der mir das grob verallgemeinernd als Vielfalt, Weltoffenheit und Toleranz verkaufen will, werfe ich Menschenverachtung, faschistoide neokolonialistische Ideologie und Hochmut durch Heimvorteil vor. WEM, außer dem Mindestlohnsektor und anderen unseriösen Geschäftsmodellen ist damit in Wirklichkeit geholfen?



Ich stelle hin und wieder beim Lesen meiner Texte fest, dass ich meinem armen aber auf jeden Fall sehr geschätzten Leser durchaus eine gewisse Lesefreudigkeit und Aufgeschlossenheit für etwaige Nebenthemen abverlange. Beim Holunder bin ich bei einer vermuteten Kleinwüchsigkeit von Judas herausgekommen, beim Apfel beim Trojanischen Krieg, bei der Schlehe bei Wladimir Putin und botswanischen Elefanten. Bei der Schafgarbe waren es Soldaten, na gut das passt ja noch, bei ihrem Beinahmen «Militaria», bei der Linde landete ich bei den Nazis und der Installation von 72 Geschlechtern, ich nenne den Wahnsinn «die Er/Sie/Es vielleicht – Schande» und beim Weißdorn waren es, glaube ich, Julian Assange und Jesus... Wenn mich mal jemand auf meine zum Teil «äußerst kompakten PflanzenPorträts» anspricht, sage ich immer in würdiger Haltung und mit einem entzückenden Lächeln: «Don't kill the messenger!» Ich hatte und habe sowieso zuweilen das Gefühl: ich bin hier nur der Radioapparat. Aber ich will mich damit keines Falls aus der Verantwortung stehlen, ich könnte ja rein theoretisch selbst bei gutem Empfang einfach mal meine Klappe halten oder mir statt zu schreiben, die Fingernägel lackieren, zum Beispiel...

Also man möge mir das bitte verzeihen oder sich vielleicht über mitgelieferte Nebeninformationen freuen. Aber für Menschen die fokussiert nach Wissen suchen: also, Wo liegt der BaikalSee? Wie groß ist er und was gibt es da noch in der Gegend?, bin ich nicht der richtige Transponder! Und bei einer Wesenseinheit wie den Baikalsee, den ich physisch halb umrundet habe und drei Wochen fein-stofflich auf mich wirken lassen durfte...ja also, da komme ich schon mal bei den Sternen oder beim Zeit-und Weltgeschehen raus. JA, ja, SO GROß IST ER EBEN mit seinem unglaublichen Fassungsvermögen– der alte und weise Herr BAIKALSEE!



Wie groß ist er denn nun eigentlich?

Die längste Ausdehnung des Sees beträgt 673 Kilometer. Das entspricht einer Luftlinienentfernung zwischen Flensburg und München. Die breiteste Stelle misst 82 Kilometer. Würde man sich den Baikalsee als einen in die Erde ragenden fluiden Gebirgszug mit drei eminenten Gipfeln vorstellen, so stünde man an seiner prominentesten Erhebung vor einem 1600 Meter hohen Massiv aus Wasser, also, vor einem einen halben Kilometer höheren Berg als dem gute alte Broken im Harz.

Mit seinen knapp 32 000 Quadratkilometern Wasseroberfläche ist er ein wenig größer als Belgien. Rein geologisch stellt der Baikal einen Riss in einem Grabenbruch zwischen der Eurasischen- und der Indischen KontinentalPlatte da, die vor ungefähr 50 Milliarden Jahren - sicherlich mit einem gewaltigen Rums - begannen sich gegenseitig das Territorium streitig zu machen. Die finale Diskussion darüber: Wer nun wo?, ist bis heute nicht abgeschlossen, was gelegentlich dazu führt, das in der BaikalRegion die Erde bebt und einer der Kontrahenten mal überkocht, was sich in Form von heißen Quellen und wunderschönen Wasserdampf-Formation über dem See beobachten lässt.



Der BaikalSee hat es, und zwar nicht nur sprichwörtlich, in sich. Bei seiner enormen Tiefe füllt ihn bei MaximalStand eine Wassermenge von 23.615 KubikKilometern. Weil alleine die Zahl da jetzt nicht wirklich viel hergibt, setzte ich meine geliebte Ostsee mit einem maximalen Volumen von 21.630 KubikKilometern als Vergleich und dann wird die gigantische Wassermenge des Baikalsees auch nur dann bemerkenswert, wenn man die Flächen der beiden Gewässer vergleicht: der Baikalsee mit seinen 31.722 Quadratkilometern und die Ostsee mit 412.500 Quadratkilometern. Die Menge der besagten 23 615 KubikKilometer entspricht 23 Prozent der gesamten weltweit zur Verfügung stehenden SüßwasserMenge.

Aufgrund seiner tiefen- und lokalisationsbedingten kalten Wassertemperatur von durchschnittlichen 4 Grad (Sommer: 15, Winter: bis auf 2 Meter zugefroren) und da er gehütet und gepflegt wird, gilt sein Wasser als das reinste und klarste Seewasser der Welt. Es schmeckt wirklich ausgesprochen вкус – lecker und je nachdem, was die unterlagerten Sedimente hergeben, äußerst charismatisch.

Insbesondere im Winter ist eine Sicht von 40 Metern ins Wasser hinein durchaus möglich. Der Baikal wird von über 250 Flüssen und Flüsschen gespeist, hat aber nur einen einzigen Abfluss, die Angara, einem 3500 Kilometer langen und sagenumwobenen Fluss.

Mit seinem Alter von ungefähr 25 000 -30 000 Millionen Jahren ist er ein Methusalem und älter als die meisten europäischen Hochgebirge, zum Beispiel die Alpen.

In und um den Baikalsee herum hat sich im Laufe der Jahrtausende eine ganz eigene und ortsverwurzelte Tier- und Pflanzenwelt ein Zuhause eingerichtet. Hier finden sich Tier- und Pflanzenarten die es nirgend woanders auf der Welt gibt (endemisch). Eine kleine Sensation darunter, sind die berühmten und von den Russen sehr geliebten «Nerpas», die BaikalRobben in der nördlichen Baikalregion. Sensation deswegen, weil bis heute nicht geklärt werden konnte, wie die, im eigentlichen im Salzwasser beheimateten Meeressäuger nun an den Baikalsee gelangten und sich an das Süßwasser gewöhnten. Viel Wahl hatten sie da jetzt ja auch nicht, zum nächstgelegenen Salzgewässer sind es knappe 4000 Kilometer. Ist ein langer Weg, um dort zur Arterhaltung ein Schlückchen zu nehmen und dann noch auf Flossen...



Wegen seiner vielen Superlative und seiner einzigartigen Tier- und Pflanzenwelt wurde der Baikalsee im Jahre 1996 in das UNESCO WeltNaturErbe aufgenommen.

Hauptsächlich in der östlichen Region des Baikal leben tief verwurzelt und umgeben vom Baikal und den sibirischen Wäldern und Steppen Burjat-Stämme als Hirten.



Sie können mittlerweile dort wieder relativ ungestört ihre jahrtausendealten Traditionen leben und pflegen. Mir wurde berichtet das seit dem Ende der SowjetZeit der Schamanismus wieder erblüht und fast jede Gemeinde einen Dorfschamanen hat. Wie ich selber in meiner Zeit in der DDR erfahren habe, waren «spirituelle Konspirationen» wie Kirche, Buddhismus und eben Schamanismus «nicht gerne gesehen», um es mal milde auszudrücken.



Man findet den Baikalsee im Südsibirischen Gebirgen, einer 3000 km langen Gebirgslandschaft mit 14 Gebirgsabschnitten. Das bekannteste und auch gleichzeitig das höchste ist dabei das Kräutergebirge «Altai» mit einer Höhe von 4500 Metern. Der Baikalsee hat selbstverständlich sein eigenes Gebirge, das BaikalGebirge, das sich wunderhübsch in Falten gelegt im Osten, Süden und Westen um seine Ufer drapiert und ihn so gebührend einrahmt. Verallgemeinert wird die gesamte Region um den Baikalsee als «Baikalia» bezeichnet und die östliche Region, größtenteils gelegen in der Republik Burjatien als «Transbaikalia» Die zwei Großstädte Irkutsk (im Westen) und die Hauptstadt Burjatiens Ulan Ude (im Osten) sind die nächstgelegenen zivilen Zentren, ansonsten und so ich finde, zum Glück ist er zumeist vom wilden Sibirien umgeben. Hier und da gibt es touristische Projekte, aber die die ich beobachten konnte, waren dezent zumeist mit Holzbauten und schlichter Architektur unauffällig in die urige Landschaft eingebaut und ich kann sagen, dass meine Beobachtungen erheblich von diversen zumeist deutschen Berichten und vor allem vom Wikipedia Eintrag (deutsch) über den Baikalsee abweicht. Dort wird zum Beispiel die Gegend um Listwjanka - einem ehemaligen Fischerdörfchen, das zunächst zu einem WochenendErholungsOrt für die Irkusker avancierte und nun auch Russen und internationale Gäste anlockt, mit Hinweis auf einen Artikel der Züricher Zeitung mit dem alles sagenden Namen «Böses Erwachen in Russlands Paradies» (klar, ganz klar: Russland = böse) als ökologisch tot beschrieben. Ich war dort! Und wenn der verehrte Schreiber des Artikels die Gegend um Listwjanka «ökologisch tot» findet, dann muss ich aber im Vergleich die meisten deutschen aber auch europäischen UrlaubsParadiese als «ökologisch verwest und im Verrottungsprozess» beschreiben. Der ganze Artikel ließt sich wie eine einzige «Experten» Analyse, die hergibt, dass die Russen entweder alles zubauen, zumüllen und verschandelt, dabei aber zu blöd sind Straßen zu bauen und die Natur nicht achten und sie auch nicht schützen. Als Fazit könnte man daraus lesen, dass dem arme Baikalsee ein schweres Schicksal zugedacht wurde, weil er unter der Fuchtel der Russen seine Existenz fristen muss... Ich kann sagen und ich kann das bei Bedarf auch beweisen, die Russen lieben ihren Baikalsee, sie sind stolz auf ihn und sie waren und sind bereit, aus den Fehlern der letzten Jahrzehnte zu lernen.



Ich fand bei meiner Halbumrundung des Baikals an überhaupt keinem Ufer einen Betonbunker zur Touristenbeherbergung, eine Plastik- oder Glasflasche, Müll im Wasser oder am Strand, gut, hier und da mal eine Zigarettenkippe oder ein Stück Papier mit dem der Wind spielte. Das einzige was mir auffiel, aber das fand ich schön, dass viele Russen genau wie ich, gerne Lagerfeuer machen. Hier und da fanden sich kleine Feuerstellen am Ufer, die von einem gemütlichen oder vielleicht romantischen Zusammensein zeugten.



Ich möchte hier im Übrigen erwähnen, dass der englische Artikel über den Baikalsee auf der Wikipedia-Hauptseite eine ganz andere Note trägt, und zwar eine rein sachliche, datenbezogene und informative und der Vollständigkeit halber möchte ich auch bemerken, dass ich natürlich nicht alles gesehen habe, aber man möge mir bitte zutrauen, dass ich erkennen kann, ob eine Gegend ökologisch tot ist. Schließlich lebe ich in Deutschland..


Banja -Bаня

An den Ufern des Baikalsees ist mir noch etwas anderes aufgefallen und zwar die, wie ich finde, witzigen Banja-Tonnen oder Banja-Häuschen.

Wenn es nämlich Nacht wird am Baikal und der See sich seines himmelblauen glitzernden Tagesanzug entledigt, in seinen schwarzen seidigen Pyjama schlüpft und sich gemütlich ausstreckt, geht die Sause los. Jetzt ist nämlich Banja-Zeit! Aber der Baikal kennt das schon, blinzelt noch mal kurz in die Nacht hinein, horcht auf und gibt einen leisen Schnaufer von sich. Dann schnappt er sich zwei Stängelchen Lubomirski, stopft sie sich in die Ohren und schlummert friedlich ein.


Jetzt werden nämlich die Feuer entzündet und zwar nicht nur in den Außenkaminen und in den Feuerstellen, sondern auch in den Öfen unter den Kesseln der Dampfbäder. Als ich das das erste mal in einem Dorf erlebte, vermutete ich ein riesiges schamanisches ReinigungsRitual irgendwo in der Nähe. Der kleine Ort war in dunkler Nacht mit kleinen Feuerchen hier und da, beleuchtet wie der Sternen-himmel, weiße und nach Holz, Harz und Kräutern duftende Rauchschwaden tanzten wie Geister über mir und um mich herum, überall spielte Musik unterschiedlichster Genre, es wurde gejuchzt und gelacht und dann plötzlich ein ein Prusten..., ein Schrei... & ein Platsch...


Von meinem Zimmer auf einer Anhöhe mit Blick auf den Baikal konnte ich das ganze Spektakel beobachten und analysieren. Das geht nämlich so. Die ganze Familie von Stippi bis Opa oder eine andere Horde stürmen in die Banja-Tonne, dort ist das Beisammensein, schwitzend, Haut an Haut entweder saukomisch und sehr unterhaltsam für die Außenwelt oder meditativ esoterisch still. Es ist vielleicht stimmungsabhängig, aber mir, als jemand der auf dem Balkon eine Zigarette rauchte, gefiel die erste Variante besser, denn plötzlich öffnete sich die Banja-Tonne, die Stippis kamen rausgeflitzt, rannten schreiend über die Holzplanken und platschten ohne zu prusten in den schlafenden See, die mittlere Generation prustete, schrie und platschte und die ältere Generation seufzte erhaben und platschte gemäßigt. Ich freute mich so vor mich hin, schlürfte meinen Chai mit Moloko, rauchte meine Zigarette zu ende und dachte:

«Na, wenn das nicht ein reines Schamanen-Ritual im Kreise der Ahnen vom Feinsten ist, dann weiß ich NICHTS über Schamanismus.»

Wer denkt, dass ich hier scherze, irrt.



Weiter über Russland, seine Matroschkas, seine Schamanen, seine Heilkräuter und über den BaikalSee geht es im nächsten Artikel:

Дружба – Freundschaft Teil I

Yorumlar


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