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AutorenbildMaren Kunst

Die Linde - Tilia

Aktualisiert: 31. Mai

 

Die herzallerliebste und lichte Linde versprüht mit ihren etwa 45 Arten ihren Liebreiz gerne in milden gemäßigten und warmen subtropischen Gefilden. Für China scheint sie eine ganz besondere Vorliebe zu haben, denn ausschließlich dort gedeihen etwa 20 der erwähnten Arten. Das liegt vielleicht auch an der gegenseitigen Zuneigung, denn in Chinas Norden ist die Linde vielerorts ein Ersatz für den «Bodhi-Baum» (siehe unten).


Die Linde ist nun wieder so ein PflanzenWesen, das mich sehr inspiriert, vielleicht, weil man unter ihr so wunderbar verweilen, sinnieren und träumen kann. Auch bin ich der Meinung, keine Sprache der Welt, wenn ich sie nun alle beherrschen würde, könnte mir dabei helfen, diesen Baum zu beschreiben. Ich habe sie einfach lieb und die Sprache der Liebe ist ja bekanntlich still und leise. Angesprochen und von der Linde berührt fühle ich mich bei diesem schönen Lied:


«Am Brunnen vor dem Tore»

Text: Wilhelm Müller, Musik: Franz Schuber, Gesang: Peter Schreier


Als «Baum der Liebe» wurde sie zu mindestens bei den nordischen Völkern, trotz ihrer stattlichen Erscheinung und Wuchshöhen von bis zu 40 Metern, als ein außerordentlich weibliches BaumWesen erachtet und war bei den «Germanen» der Urmutter Freya, der Göttin der Liebe und der Fruchtbarkeit zugeordnet, Die Eiche hingegen galt, um nun mal bei den «Germanen» zu bleiben als symbolträchtig männlich und war dem Kriegs-und DonnerGott Donnar zugeteilt. Symbolisch dafür war und ist auch ihre Anfälligkeit von Blitzen getroffen zu werden. «Bei Gewitter sollst du Eichen weichen und Buchen suchen» sagt auch ein alter Reim. Nun, ich konnte und kann mich dieser Geschlechterzuweisung bei Pflanzen und ganz besonders bei Bäumen und Sträuchern überhaupt nicht anschließen. Sie birgen für mich alle möglichen Facetten, Attitüden und Temperamente. Ich habe die Eiche zum Beispiel auch als außerordentlich mütterlich und fürsorglich erlebt und wahrgenommen und die Linde im tobenden Sturm als monumental, wehrhaft und zornig. Aber deutsche Linden zu mindestens, haben ja seit 2024 das Glück – falls ihnen das nicht passt mit dem «weiblich sein» - beim Standesamt sich irgend etwas aus schlicht-männlich oder dem Spektrum LGBTQIA+ auszusuchen. Aber irgendwie dünkt mir, dass meiner geliebten Linde per se etwas besseres zu tun hat, nämlich zu LEBEN – und zwar so wie sie ist, als sich hin und her zu etikettieren, klassifizieren und kategorisieren. Als hätte der Mensch das GANZE in allen Bereichen, zum Beispiel und mit besonders tragischen Resultaten in der Medizin, nicht schon genug zerrupft, zerzupft und auseinandergerissen, um nun zumeist wie ein Idiot dazustehen und nicht mehr durchzusehen, geschweige denn noch eines HUMANEN Verständnisses und Gefühles fähig zu sein, was RECHT und UNRECHT ist (dieses beziehe ich sowohl was die Vergangenheit als auch die Gegenwart angeht, auf die Gesellschaft und Kultur in der ich lebe, also auf die Westliche. Zu anderen erlaube ich mir kein Urteil. Das steht mir schlicht und ergreifend und auch überhaupt nicht zu, weil ich sie nicht genug kenne und es mir an Wissen und Erfahrung fehlt). Jedenfalls um dieses Thema zum Abschluss zu bringen, möchte ich bemerken, dass ich mich vor dem Tag fürchte, an dem ein hochdotierter EXPERTE erklärt, dass die neue Geschlechterkennzeichnung NATÜRLICH auch und unbedingt selbstverständlich bei allen Wirbel- und Wirbellosen Tieren, sowie Fischen zur Anwendung kommen muss. Der RegenbogenFisch wird dann ganz sicher das bedeutungsschwangere Maskottchen der Bewegung und seine beabsichtigte aber auch unbeabsichtigte Tötung wird wahrscheinlich mit der Todesstrafe geahndet, die aus Respekt vor allen Tieren dieser Welt extra und nur zu diesem Zwecke EU weit und auch anderswo wieder eingeführt wird. Ich sehe schon vor meinem geistigen Auge einen Aufmarsch von 10 000, ach was 100 000den mit bunten Fähnchen und Plakaten mit einer traurig guckenden Katze mit Sprechblase drauf: «Ich will keine Mieze mehr sein. Ich wollte das noch nie. ICH BIN EIN KATER!», meinetwegen in der Innenstadt von London, während ein paar hundert Meter weiter Julian ASSANGE seine Zeit in einer 6 Quadratmeter Zelle fristet... Bedauerlicherweise gehe ich davon aus, dass dieser Tag nicht mehr fern ist. Vermutlich wird während ich dieses schreibe irgendwo lediglich über das Gehalt und die passende politische Ausrichtung des Experten verhandelt. Na und wenn das Geld stimmt, findet sich sicherlich recht schnell so eine Koryphäe der Wissenschaft.

Nur damit hier keine Missverständnisse aufkommen. Ich respektiere diese Bewegung und bin generell für Aufgeschlossenheit und Akzeptanz. Und irgendwie wird diese Bewegung ja auch bloß benutzt, weil man den dringenden, wichtigen und offentsichtlichen Themen einfach nicht gewachsen ist. Sonst wäre das Thema ja wohl kaum politisch und medial dermaßen hoch aufgehängt.

Ich habe mittlerweile sogar zwei wenn gar noch vage Theorien und Ideen zu den geschlechts-spezifischen Identifikationsproblemen. Erstens: Das ABSOLUTE VERSAGEN dieser glatt gebügelten, gleichgeschalteten und maßlosen Gesellschaft im Bereich der Individualförderung-, Behandlung und Akzeptanz, das nun im Extremen seinen Preis einfordert. Alles was auch nur einen Hauch aus dem Rahmen fällt, wird als pathologisch bewertet und behandelt. Hier sehe ich die Psychiatrie in der Verantwortung und bedauerlicherweise, so wie sie hier aufgestellt ist, schon fast als ein «Verbrechen gegen die Menschheit». Falls das jetzt hier irgendein EXPERTE aus dem Bereich lesen sollte und wagen sollte zu behaupten: «Die hat doch gar keine Ahnung!», dann widerspreche ich in aller Deutlichkeit. «Doch! Die Ahnung habe ich» und es hat Jahre gebraucht mich von der BEHANDLUNG eben dieser Branche der «Gesundheits»Industrie und BigPharma zu erholen. Und es grenzt vielmehr an ein Wunder und ist wohl meinem Willen und meinen Gaben zu verdanken, dass ich überhaupt noch am Leben bin.

Zweitens: das die Ursachen auch in durch Kaiserschnitte und eingeleitete Geburten mit Wunschtermin liegen könnten. Das Kind im Mutterleib sucht sich eigentlich seinen Geburtstermin (Tag und Stunde) selbst aus und leitet die Geburt durch Hormonausschüttung (Adrenalin) selbst ein, wenn alle Parameter passen (AstroMedizin). Wenn nun die Geburt erzwungen wird, ob nun geplant oder medizinisch notwendig, vielleicht auch Tage oder Wochen vor dem eigentlichen Geburtstermin stattfindet, kann es in meinem Verstehen zu Identifikationsproblemen kommen, bis hin zu der Tatsache das jemand nicht weiß, ob er «Männchen oder Weibchen» ist. Als Beispiel: Wenn jemand von allen Anlagen her ein Luftelement Typ, etwa Zwilling ist und erzwungenermaßen im ErdZeichen Stier zur Welt gebracht wird, kann das mit Sicherheit fatale Folgen haben.


Bei dem Großteil der Menschen wird jetzt wohl kaum Neid aufkommen – nee, so ein Baum taugt heutzutage nicht zum Angeben, aber ich bin trotzdem unheimlich stolz, freue mich für mich allein und fühle mich gesegnet, weil ein wunderschönes LindenExemplar, zusammen mit drei Birken das Grundstück auf dem ich wohne ziert. Eben sowenig konnte ich bisweilen mit der WaldOhrEule punkten, die tagsüber in der schönen Linde ein Nickerchen hält oder mich beim Werkeln im Garten beobachtet und mir abends und nachts beim Lagerfeuer ein Ständchen ruft.


Mitunter habe ich das Gefühl, wenn ich voller Begeisterung von diesem schönen Arrangement erzähle, das mein Gegenüber mitleidig denkt: «Ach, das arme Ding! Das hat ja nichts.» Doch, ich habe was! Und zwar eine Linde, drei Birken und eine WaldOhrEule im Garten! Genau für dieses und solches habe ich mich ENTSCHIEDEN und erachte es für mich als nicht nur lieb und teuer sondern auch als WERTVOLL. Klar, in dieser konsumgeilen Gesellschaft, dessen einzig wahrer Geist zwar mit «G» anfängt aber, seien wir mal ehrlich, keinesfalls Gott heißt, sondern GELD, mag das lächerlich sein, aber: «Das letzte Hemd hat keine Taschen» und lieber sterbe ich mit dem Bild einer schönen, mir lieb gewordenen Pflanze oder eines Baumes vor Augen, als mit dem Gedanken, wer sich nach meinem Dahinscheiden um meine Habe und den Inhalt meines Bankkontos zankt.


Nun ist das Ende des Wonnemonats Mai gekommen. In diesem Jahr hatte ich Glück und konnte ihn so mehr oder weniger ohne Druck, Stress und großartige Unannehmlichkeiten durchstreifen. Ich habe es zutiefst und sehr bewusst genossen, das machen diese unsteten und gefährlichen Zeiten so mit einem. Man weiß einfach nicht, ob man noch einmal Gelegenheit hat, etwas so Schönes zu erleben. Und auch gab es Anflüge von Traurigkeit, weil der Mai nun zuende geht, aber worauf ich mich jetzt schon sehr sehr freue in meinem kleinen Herzen, ist die nun kommende Lindenblüte.

Oh, wie schön ist es für mich, mit der Nase hoch erhoben unter einem blühenden Lindenbaum zu stehen, mich von seinem betörenden Duft berauschen und mit duftenden Pollen berieseln zu lassen, um mich dann von oben bis unten gelb bestäubt, völlig «high» und glücklich lächelnd unter ihm ins Gras sinken zu lassen. Und dort in seinem Schatten dann, lausche ich dem Lied seines Blätterkleides aus Abermillionen von kleinen grünen Herzen, angestimmt und begleitet von einer leichten Brise und es kehrt Friede in mich ein, nichts als FRIEDEN...


Besungen, bedichtet, bewundert, umtanzt und ach so vieles mehr, ist die Linde in die Geschichte eingegangen, als ein freundlicher und friedvoller Begleiter des Menschen. Ihre große Bedeutung an der Seite des Menschen lässt sich vielleicht auch daran erkennen, dass sie genau wie die Eiche unseren Vorfahren als Versammlungs- und Gerichtsbaum zu Rate stand. «Besetzen doch unser Gericht unter dem Himmel bei der Linde», sagte einst Hans Sachs und in mittelalterlichen Urkunden wurde ein Vertrag oder ein Urteil mit dem gültigen Hinweis: «Sub-Tilia» (gegeben unter der Linde) oder «unter den Linden vor der Kirch» besiegelt.

Besonders bei den nordischen und ostrheinischen Völkern, den sogenannten Germanen, erfüllte der Lindenbaum als Versammlungsbaum eine ehrfürchtige Rolle. Ihre ThingStätten waren zumeist entweder natürliche oder künstlich erhöhte Versammlungsstätten, die bis ins weite Land durch eine dort gepflanzte Linde sichtbar waren. Um zum Beispiel Nachricht von sich nähernden Feinden oder anderen drohenden Gefahren zu künden oder zu verbreiten, wurden auf diesen exponierten Anhöhen Signalfeuer entzündet. An der nächsten ThingStätte wurde das warnende Feuer gesehen und ebenfalls entzündet und so weiter. Stätten dieser Art sind in vielen nördlichen Ländern, etwa Norwegen, Dänemark, den Niederlanden und andere Ländern Europas zu finden. Sie sind bitte nicht zu verwechseln mit den ThingPlätzen, die in der Zeit des Nationalsozialismus errichtet worden sind, etwa das Freilichttheater Bad Segeberg (Karl May Festspiele), die Berliner Waldbühne oder die Thingstätte Heidelberg.

Ein besonderes Exemplar, welches eben dieser Zeit der Geschichte Deutschlands oder besser gesagt ihrem Ende, genau wie so viele und so vieles andere zum Opfer fiel, war die 1000jährige Linde von Neuenstadt, vormals Neuenstadt an der Linde.

Dieses gewaltige Exemplar mit einem ungefähren StammesUmfang von 10 Metern stand den Menschen der Region nun 1000 Jahre mit Wohlgesonnenheit zur Seite und hat genau wie viele Anwohner von Neuenstadt das Kriegsende 1945 nicht überlebt. Ihre Sprößlinge besiedeln heute die berühmte Neuenstädter Lindenanlage.


Wie wertvoll den Neuenstädtern ihre Linde durch die Jahrhunderte hinweg war, kündet auch diese Warntafel links vom Eingang in die Lindenanlage:

OrginalText:

«DISE LIND STEDT IN GOTS HANDT WLCHER DO NEIGED DER EIN CEYL KRICZ ODER SCHREIBT ODER EIN UNFUG, DER HAT EIN HAND VERLOR.»


Zu NeuDeutsch:

«Diese Linde steht in Gottes Hand, welcher da hineingeht und eine Säule ritzt oder beschreibt oder anderen Unfug macht, der verliert eine Hand.»


Doch nicht nur um Gericht zu halten oder Ehen und Verträge zu beschließen, spendeten die Linden, als auch die Eichen ihren Segen. Oft waren in alter Zeit die zentralen Dorfplätze aber auch der Dorfbrunnen mit Linden bepflanzt. Ihre dichte Blätterkrone spendete den Anwohnern und dem müden Wandersmann im Sommer Schatten und lud in warmen Sommernächten zu ausgelassenen Gelagen und Sausen mit Tanz und Unterhaltung ein.



Die Linde in der HeilKunde


Bei mir kommt die Linde klassisch bei Erkältungs- und Bronchialerkrankungen zum Einsatz und zwar in Form eines Infuses (starker Heiltee) zusammen mit Kamille, Eibisch, Thymian, Spitzwegerich, Ackerschachtelhalm und … je nach dem was da ist. Außerdem nutze ich die Linde, ebenfalls als Infuse, als Herz-Kreislauf-Gefäß Tonikum zusammen mit dem schönen Weißdorn. Dazu verwende ich vorrangig die herzförmigen Blätter der Linde und Beeren und Blätter des Weißdorns. Die duftenden Blütchen der Linde kommen auch mit hinzu. Und ich kann sagen, ob nun mit oder ohne Heilindikation, dass ist wirklich unglaublich lecker...


Vor vielen vielen Monden, war die Linde als HeilPflanze nicht so bekannt. Dioskurides erwähnt sie gar nicht, Theophrast eher beiläufig, jedoch sprechen Plinius und Galenus über ihre Heilkraft. Die Rinde wurde gegen den Aussatz, die Blätter gegen Geschwüre im Mund und an den Füßen und der Saft des Baumes gegen Haarausfall verwendet. Die alten Ärzte verwendeten auch Holz und Rinde zum Schienen von Knochenbrüchen. Lindendestillate wurden bei Koliken und Roter Ruhr, sowie Epilepsie verwendet. Die Kohle der Linde wurde bei Blutspeien verabreicht und der Schleim der unteren Rinde bei Brandwunden.

In der russischen VolksHeilkunde zum Beispiel wurde die innere Rinde der Zweige, vermengt und aufgeschlagen mir kaltem Wasser, bei Augenentzündungen bei Neugeborenen verwendet. Ebendort wurde Linden- oder WacholderÖl zur Behandlung von Zahnfäulnis genutzt und die Blüten bei Cholera und MagenDarmErkrankungen.


Verwendete PflanzenTeile: Blüte, Blätter und die Rinde (innere und äußere)


Die HeilWirkung der Linde bei:

Angstzustände

Appetitlosigkeit

Blasenentzündung

Bluthochdruck

Darmentzündung

Erkältung

Falten

Furunkel

Grippe und Erkältung

Hexenschuss

Husten und Hustenkrampf

Ischias

Kopfschmerzen und Migräne

Rheuma

Schlaflosigkeit

Schnupfen

Sodbrennen

Verstopfung

Wassersucht

Wunden und Ödeme


Linde wirkt:

beruhigend

blutdrucksenkend

blutreinigend

tonisierend

entspannend

entzündungshemmend

harntreibend

krampflösend

schleimlösend

schweißtreibend

fiebersenkend

reizlindernd

schlaffördernd

schmerzlindernd

verdauungsfördernd


Die wichtigsten Inhaltsstoffe der Linde:

ätherische Öle, Farnesol, Flavonglykoside, Flavonoide, Gerbsäure, Gerbstoffe, Saponine, Schleimstoffe


Die Bedeutung der Linde in den Mythologien und Kulturen


Slawische Mythologie

In der alten heidnischen slawischen Mythologie galt die Linde (Lipa) als heiliger Baum. Besonders in Polen haben viele Dörfer den Namen "Cwi'ta Lipka" (oder ähnlich), was wörtlich «Heilige Linden» bedeutet. Bis heute ist der Baum ein nationales Emblem der Tschechischen Republik, der Slowakei, und der Lausitz. Lipa gab dem traditionellen slawischen Namen für den Monat Juni (Kroatisch, lipanj) oder Juli. Es ist auch die Wurzel für den Namen der deutschen Stadt Leipzig, die aus dem sorbischen Namen lipsk stammt.

Die ehemalige kroatische Währung, Kuna, bestand aus 100 Lipa (Tilia).

In der slawisch-orthodoxen christlichen Welt war Lindenholz das bevorzugte Holz für die Ikonenmalerei. Die Ikonen von Andrej Rublev, einschließlich der Heiligen Dreifaltigkeit und des Erlösers, jetzt in der Staatlichen Tretjakow-Galerie in Moskau, sind auf Lindenholz gemalt. Lindenholz wurde wegen seiner Eigenschaft ausgewählt, sehr glatt geschliffen werden zu können und für seinen Widerstand gegen Verrottung, sobald es bearbeitet wurde.

Das südslowenische Dorf «Lipica» bedeutet kleiner LindenBaum und hat der Lipizzaner-Pferde Rasse seinen Namen gegeben.

Baltische Mythologie

In der baltischen Mythologie gibt es eine wichtige Schicksalsgöttin mit dem Namen Laima, deren heiliger Baum die Linde ist. Laimas wohnte in einem Lindenbaum, wo sie ihre Entscheidungen in Form eines Kuckucks traf. Aus diesem Grund beteten die litauischen Frauen und gaben Opfer unter den Linden, um um Glück und Fruchtbarkeit zu bitten. Sie behandelten Lindenbäume mit Respekt und sprachen mit ihnen, als wären sie Menschen.

Germanische Mythologie

Die Linde war auch ein höchst symbolischer und heiliger Baum für die ostrheinischen Völker in ihrer Mythologie.

Ursprünglich versammelten sich lokale Gemeinden nicht nur, um unter einer Linde zu feiern und zu tanzen, sondern um dort ihre juristischen Thing-Treffen abzuhalten, um Gerechtigkeit und Frieden wiederherzustellen. Es wurde angenommen, dass der Baum helfen würde, die Wahrheit zu enthüllen. So wurde der Baum auch nach der Christianisierung, wie im Fall der Gerichtslinde, mit der Rechtsprechung in Verbindung gebracht und Urteile im ländlichen Deutschland wurden bis zum Zeitalter der Aufklärung häufig Sub-Tilia (Unter der linden) gegeben.

Im «Nibelungenlied», einem mittelalterlichen deutschen Werk, das schließlich auf mündlicher Überlieferungen von Ereignissen unter den germanischen Stämmen im 5. und 6. Jahrhundert beruhte, gewinnt Siegfried seine Unverwundbarkeit durch Baden im Blut eines Drachen. Während er dies tat, haftete sich ein einzelnes Lindenblatt an ihn und hinterließ so eine Stelle an seinem Körper die verhängnisvollerweise unberührt vom Drachenblut bleib.

Einer der wohl bekanntesten Straße Berlins, heißt «Unter den Linden», benannt nach den Bäumen, die die Allee säumen. Sie führt vom Zentrum Berlins nach Potsdam, der Landresidenz der preußischen Könige.

In der deutschen Folklore ist der Lindenbaum der «Baum der Liebenden». Das bekannte mittelhochdeutsche Gedicht «Under der Linde» von Walter von der Vogelweide (c. 1200).

Im Norden Chinas

Da es in Nordchina lange Zeit keinen Bodhi-Baum (Feigenbaum), den heiligen Baum des Buddhismus gab und die Blattform der Linde der des Bodhi-Baums ähnelt, wurde sie in Tempeln gepflanzt, um den heiligen Bodhi-Baum zu ersetzen. Sie werden auch oft als Bodhi-Bäume bezeichnet, so wie die beiden Linden neben dem «Yinghua Dian» - dem Ort, an dem die Kaiserinwitwe, die Kaiserin und die Konkubinen Buddha verehren und zwar in der "Verbotenen Stadt" Peking. Dort hatte die Kaiserinwitwe Li, die leiblichen Mutter des Wanli-Kaisers, vor etwa fünfhundert Jahren die Linden gepflanzt. Der Qianlong-Kaiser der Qing-Dynastie schrieb sogar zwei Gedichte für die Linde: „Das Gedicht des Bodhi-Baums (im Yinghua Dian)“ und „Das Lied des Bodhi-Baums (im Yinghua Dian)“, die er auf Steintafeln meißelte und im Stelenpavillon vor dem Yinghua Dian aufstellte.

Griechische Mythologie

Homer, Horace, Virgil und Plinius erwähnen die Linde und ihre Tugenden.

Philyra, Mutter des Centaur Chiron, verwandelte sich nach der Geburt von Chiron in eine Linde.


Literarische Werke mit der Linde


Eines der bekanntesten Gedichte des Minnesänger Walther von der Vogelweide ist «Under der Linden», das eine Vereinigung zwischen einem einfachen Mädchen und einem Ritter unter einer Linde beschreibt.

Ein Gedicht aus Wilhelm Müllers «Winterreise-Gedichte-Zyklus» heißt «Der Lindenbaum». 1827 schrieb Franz Schubert den berühmten Liederzyklus «Winterreise» nach diesen Gedichten. In Thomas Manns Roman «Der Zauberberg» ist eine Aufnahme dieses Liederzyklus ein wichtiges Plot-Gerät und philosophischer Rückstein.

In Hans Christian Andersens Kurzgeschichte „Die Rosenelfe“ werden eine Linde und ihre Blätter häufig erwähnt.

Im Märchen „Der Froschkönig“ der Gebrüder Grimm lässt die Prinzessin ihre goldene Kugel in den Teich fallen, während sie unter einer Linde sitzt.

In Goethes teils autobiographischem Werk: "Die Leiden des jungen Werther" kommt eine Linde im ganzen Roman vor und der Protagonist Werther wird nach seinem Selbstmord unter dem Baum begraben.

"Auf dem Weg zu Swann", dem ersten Buch von Prousts "Auf der Suche nach der verlorenen Zeit", taucht der Erzähler eine kleine Madeleine in eine Tasse mit Lindenblütentee. Der Duft und Geschmack von Kuchen und Tee löst seine erste bewusste, unwillkürliche Erinnerung aus.«Die drei Linden» ist ein Märchen von Hermann Hesse aus dem Jahr 1912, das stark von der griechischen Sage von Damon und Pythias beeinflusst ist. Die Geschichte, die im Mittelalter spielt, versucht, drei riesige Linden zu erklären, deren Äste ineinander verschlungen sind und den gesamten Friedhof des Heilig-Geist-Hospitals in Berlin bedecken


Wie James Joyce in Ulysses bedient sich John Updike in seinem Roman «The Centaur» des Mythos, um eine moderne und alltägliche Szene in etwas Tiefgründigeres zu verwandeln, in eine Meditation über das Leben und die Beziehung des Menschen zur Natur und zur Ewigkeit. Darin vergleicht Updike das Leben moderner Figuren mit dem griechischen Mythos, in dem Chirons Mutter Philyra sich in eine Linde verwandelt, um der Schande zu entgehen, ein scheinbar mutiertes Halb-Pferd, Halb-Mensch zur Welt zu bringen, nachdem sie von Cronus vergewaltigt wurde.


«Wir grüssen der Linde süss, atmendes Dach;

Nimmt häusliches Glück in ihr Blütengemach,

Hüllt Mondnacht in Blütenduft ein.

Der Liebe vertraulichem Kosen,

Der Unschuld hell glühenden Rosen

Soll sie Beschützerin sein.»


Willibald Alexis, eigentlich Georg Wilhelm Heinrich Häring

(1798 - 1871)

Deutscher Schriftsteller



Autor: Maren Kunst (Mai 2024)





Quellen:

Gerhard Madaus: «Lehrbuch der biologischen Heilmittel»

Richard Schimpfky: «Unsere Heilpflanzen»

Roger Blench «Archäologie und Sprache: Sprachwechsel und kulturelle Transformation»

Keeler, Harriet L. (1900) «Unsere Heimatbäume und wie man sie identifiziert»

Fotos:

Linde von Neuenstadt (früher Neuenstadt an der Linde): Landesmedienzentrum Baden-Württemberg


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