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Der APFEL - Frucht der Liebe und des Lebens

Für den lateinischen Namen des schönen Apfels möchte ich hier keine Werbung machen. Er lautet nämlich Malus (so viel wie böse oder Unheil) und wird dem Apfel wohl in keinerlei Hinsicht gerecht. Er deutet auf den Sündenfall (also das Apfelmalheur von Adam und Eva) hin und in meinem Verstehen mehr auf eine weit verbreitete Eigenschaften des Menschen, nämlich anstatt seine Geschicke selbst in die Hand zu nehmen und die Verantwortung dafür gleich mit, lieber anderen die Schuld zu geben.

Der österreichische Schriftsteller Arthur Feldmann hat es in diesem kurzen Zitat gründlich auf den Punkt gebracht:


Der Apfel, den Adam und Eva aßen, liegt uns heute noch im Magen.


Und ich finde es völlig in Ordnung, das die Beiden den Apfel nahmen, nicht in Ordnung finde ich hingegen, die sich hartnäckig nun mehr seit 2000 Jahren haltende, daraus entstandene Metapher und das ganze drum herum. Meine Güte, zwei frisch Verliebte, rebellisch gegen die Obrigkeit und den Rest der Welt, finden ihre Grenzen und machen Lebenserfahrungen. Da hätte man ja auch irgendwie was anderes draus machen können, als das Stigma des «schwachen Geschlechtes», den Sündenfall und die Dämonisierung des Apfels, der ja nun überhaupt nichts dafür konnte...


Seine unglaubliche Artenvielfalt (ca. 25 000 Sorten) soll aus dem «Urapfel» oder auch Holzapfel genannt, hervor gehen, wenn man jedoch die ursprüngliche Heimat des Apfels nämlich Asien berücksichtigt, kommt auch der Asiatisch Wildapfel als Urahn in Frage. Belegt ist jedenfalls, dass er als Heilpflanze bereits in alten babylonischen Schriften, 800 Jahre vor der Zeitenwende, aufgetaucht ist. In Griechenland wurde der Apfel außerdem, durch den «goldenen Zankapfel», berühmt, den die Göttin Eris mit der Aufschrift «für die schönste Göttin», Aphrodite, Hera und Athena zu warf. Der arme Paris, haderte sowieso schon mit seinem Schicksal als verstoßener trojanischer Königssohn, hatte die undankbare Aufgabe, den Apfel einer der nun streitenden Göttinnen zu überreichen. Aphrodite versprach ihm die Liebe der schönsten Sterblichen, nämlich Helena und bekam daraufhin von Paris den Apfel überreicht.

Helena war jedoch bereits verheiratet. Von daher war ihr Gatte Meleanaos, der König von Sparta überhaupt nicht amüsiert, als seine Frau entführt wurde und zog in den legendären Krieg gegen TROJA.

Als Gemälde wurde das berühmte Szenario «Das Urteil des Paris» von Sandro Botticelli wunderbar dargestellt .

Sandro Botticelli: Das Urteil des Paris, 1485–1488, Tempera auf Leinwand, Venedig, Fondazione Cini.

Bei den Kelten steht der Apfel als Symbol für Tod und Wiedergeburt. An Samhain, einem der 8 Jahreskreisfeste, wird der Apfel mit dieser Symbolik besonders geehrt und rituell verwendet. Daher gilt Avalon (die Apfelinsel) insbesondere in dieser Kultur als ein heiliger Ort.

Ein fallender Apfel soll Sir Isaac NEWTON auf das Prinzip der Schwerkraft gebracht haben.

Friedrich SCHILLER hatte immer einen etwas angewelkten Apfel in seiner Schreibtischschublade. Der Geruch dieser Äpfel half also beim Schreiben der bedeutendsten deutschen literarischen Werken.


So ist der Apfel in Symbolik, Kunst und Geschichte mit Sicherheit eine der berühmtesten Pflanzen und ebenso vielfältig und reichhaltig, sind auch seine Heilkräfte.


Ein Apfel täglich, keine Krankheit quält dich.

(Volksweisheit)


Die Heilwirkung des Apfels bei:

Anämie

Bronchitis

Durchfall

Hauterkrankungen und Entzündungen

Nervosität

Steinerkrankungen

Verstopfung

Fettleibigkeit

Rekonvaleszenz


Der regelmäßige Verzehr von Äpfeln wirkt vorbeugend gegen:

Herz- und Gefäßerkrankungen

Asthma

Lungenfunktionsstörungen

Diabetes Mellitus

Gicht & Rheuma

Entzündungen

Leber- und Nierenkrankheiten

Arterienverkalkungen

Verstopfung


Der Apfel wirkt:

kreislaufanregend,stoffwechselanregend,antiviral,antikanzerogen,

fiebersenkend, harntreibend, nervenstärkend, beruhigend, blutzuckerregulierend, abführend (also bei Verstopfung), appetitanregend, blutstillend, blutreinigend, tonisch und kräftigend (zum Beispiel bei älteren Menschen).


Die Vielfalt der Inhaltsstoffe des Apfels:

Bis zu 85 Prozent besteht der Apfel aus Wasser – einem Lebenselixier.

Pektin: wichtiger unverdaulicher Ballaststoff, sehr wichtig für die Darmflora., harmonisiert den Cholesterinspiegel, bindet Wasser, schützt die Schleimhäute

Zellulose: Ballaststoff (Verdauung und Darmgesundheit) Polyphenol (Quercetin) / Flavonoide: hoch antioxidativ, bekämpft Viren, neutralisiert zusammen mit Vitamin C freie Radikale, vorbeugend gegen Krebs, unterstützen die Darmzellen beim Abbau toxischer Substanzen

Phenolsäuren: schützen vor Herz- und Kreislauferkrankungen und Krebs

Karotinoide

Fruchtsäure löst Harnsäure auf und ist somit ein natürliches Mittel gegen Rheuma oder Gicht.

Vitamine: C, E, A, B1, B2, B6, Folsäure und BetaKarotin

Mineralstoffe: Kalium,Kalzium, Magnesium, Eisen Phosphor und Schwefel

Provitamin A

Salizylsäure

Gerbsäure: antioxidativ, antiviral, antibakteriell, adstringierend Kohlehydrate:. Frucht- und Traubenzucker (Energiespender)

Jod (im Kerngehäuse)


Aus der MATERIA MEDICA von Pedanius DIOSKURIDES

Cap. 159. Apfelbaum. Pirus Malus (Rosaceae) – Apfelbaum

Die Blätter, Blüthen und Zweige von jeglichem Apfelbaum, am meisten von der Quitte, adstringiren. Auch die unreife Frucht erweist sich zusammenziehend, die ausgereifte aber nicht in gleichem Grade. Die im Frühjahr anreifenden Aepfel sind Galle erzeugend,.. sie verursachen Blähungen.

Cap. 161. Honigäpfel. Sommer- oder Kornäpfel

Die Honigäpfel erweichen den Bauch und treiben die (Thiere) Würmer aus.Von Einigen werden sie Süssäpfel genannt.

Cap. 162. Epirotische Aepfel.

Die sogen. epirotischen Aepfel, sind dem Magen wohlbekömmlich, hemmen den Durchfall, befördern den Urin, sind jedoch von schwächerer Kraft als die Quitten.

Quelle: „De Materia Medica“, Pedanius Dioskurides (Übersetzung von Julius Berendes,1902)

Photo: Maren Kunst

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