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AutorenbildMaren Kunst

Gedanken über die Kunst zu Heilen

Aktualisiert: 7. Juni 2022

Zunächst stellt sich die Frage: "Was ist eigentlich Heilkunst?"


Wenn man das Wort hört oder liest, assoziiert man zunächst, dass es, egal in welchem Kontext es erwähnt wird, etwas mit Heilung, Genesung und Gesundheit zu tun hat.

Aber wie - wodurch? Durch Kunst?

Heilung:  Sie ist der Prozess der Herstellung oder Wiederherstellung der körperlichen und seelischen Gesundheit, aus dem Leiden oder einer Krankheit, oder die Überwindung einer Versehrtheit oder Verletzung durch Genesung.


Kunst:  Sie ist ein schöpferisches Können welches dem Künstler innewohnt um sich, die Natur und seine Welt kreativ zu reflektieren und zu projizieren, so das aus dem Sinnlichen das Geistige erscheint. Sie bezeichnet jene Tätigkeiten, die aus dem vollständigen Zusammenwirken aus Wissen, Übung, Wahrnehmung, Vorstellung und Intuition ausgeführt wird. Ihre Ergebnisse sind Resultate der kreativen Willenskraft des Menschen und dienen der geistigen Erbauung und dem geistigen Wachstum und sind nicht eindeutig, wie das Meiste von Menschenhand geschaffene, durch Funktionen festgelegt. 

...ergo

So ist die Heilkunst der Prozess der Genesung von Krankheit zur Gesundheit durch die Virtuosität von Wissen, Können, kreativer Schöpferkraft und Intuiton.

Ein Heilkünstler kann also die Krankheit in ihrer Natur (Wesen & Ursache) und in ihrer Welt (Körper & Umwelt) mit seinen Sinnen erspühren, erkenne und beurteilen  und  kann sie dann mit dem Geist und den ihm zuteilgewordenen Fähigkeiten und Gaben heilen. Jedoch ist es zur ganzheitlichen Heilung unbedingt erforderlich, das auch der Kranke sein Leiden und seine Ursachen sieht und versteht und sein Leben danach einrichtet. Deshalb kann ein Heiler zum Zwecke der Initiation der Selbstheilung des Kranken, die Krankheit zum Beispiel auch reflektieren oder manifestieren. 

Warum ist es so wichtig, dass der zu Heilende seine Krankheit sieht und erkennt und nicht einfach zu einem Heiler, Arzt oder Therapeuten geht und sagt: Mach mal weg, ist ja  dein Job".

Ganz einfach: weil er sie zunächst einmal annehmen muss und sie beurteilen muss, um dann zu entscheiden, muss sie wirklich (jetzt) weg? 

Krankheit kann ein Wegweiser sein. Krankheit ist eine Blockade Krankheit kann eine Flucht sein, vor einer Aufgabe, der man unter Umständen noch gar nicht gewachsen ist.  Krankheit kann eine Medizin auf dem Weg zu seiner Aufgabe sein.

Hier möchte ich den wunderbaren Albert Camus zitieren:

Die Freiheit besteht in erster Linie  nicht aus Privilegien sondern aus Pflichten

 (ich füge hinzu: & aus Verantwortung)

Warum dieses Zitat? Wenn Krankheit eine Blockade ist (zum Beispiel bezogen auf die Chakren), dann ist ihr Gegenteil die Gesundheit, also die Freiheit und bedeutet gleichsam Pflicht und Verantwortung (welche genaue Pflicht und wofür die Verantwortung, findet man eben nur heraus, wenn man die Krankheit sieht, annimmt und beurteilt. Und das ist nun mal die Arbeit des Kranken.

Als ich vor vielen Jahren als Reikimeisterin eingeweiht wurde, gab mir meine Meisterin dieser kleinen Anekdote mit auf den Weg.. Ein Mann, der den Menschen sehr liebte, war verzweifelt über das viele Elend und Leid in der Welt. Eines Tages traf er auf eine heilige Frau. Die  Frau fragte: Mensch, warum bist du so traurig und unglücklich? Und der Mann antwortete: Es tut mir so weh, dass es so viel Schmerz und Leid gibt und ich würde gerne etwas dagegen tun. Nur ich kann es nicht.

Die heilige Frau sagte, du hast ein reines Herz . Ich kann dir helfen und dir die Gabe der heilenden Hände geben.

Nur einen wichtigen Rat möchte ich dir geben. Heile nie ohne darum gebeten zu werden und nimm immer etwas für dein Tun. Der Mann überlegte und war zwar verwirrt, dennoch er willigte ein. So verlieh ihm die heilige Frau die Gabe der heilenden Hände. Der Mann war außer sich vor Glück, von nun an könne er jeden gesund machen. Er bedankte sich tausendmal und zog heiter seiner Wege. Auf seinem Wege traf er auf einen verkrüppelten Bettler, der um sein klägliches Tagebrot bettelte. Er setze sich zu ihm und der Bettler klagte und jammerte über sein Schicksal und bat um ein wenig Geld, weil er ja durch seine Krankheit so gepeinigt sei und nichts als Betteln konnte. Der gute Mann sagte ihm: Ich werde dich heilen und gab ihm sogar noch etwas von seinem Brot ab.  Einige Zeit verging und der gute Mann kam wieder an diesem Ort vorbei und war sehr überrascht als er an dem Brunnen vorbeikam um nach seinem "alten Bekannten" zu schauen.

Der nämlich lief wütend auf ihn zu, beschimpfte ihn von weitem und wetterte, was er ihm angetan hätte. Er sei ja nun gesund und die Leute hätten kein Mitleid mehr mit ihm. Sie verscheuchten ihn überall wo er vorbei kam und sagten, er solle arbeiten gehen und nicht herumlagern und er hatte nun Hunger, da ihm niemand mehr etwas gab. Er brüllte den armen guten Mann an: Du hast mich um mein Lohn und Brot gebracht!"

Nicht jeder der jammert und klagt, will gesund sein.

Nicht jeder der sagt, ich will diese ganzen Pillen nicht mehr nehmen, will sie nicht nehmen, sondern achtet peinlich genau darauf, dass er die Einnahmezeit nicht verpasst usw....

Und das ist so in Ordnung! Denn erst wenn das  Jammern und Klagen zur eigenen Last wird und erst wenn das Ritual der Pilleneinnahme einem selbst auf die Nerven geht, ist man bereit, einen Schritt weiter zu gehen....

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