"Ich vertreibe den Husten“ ruft er uns ab Februar, also zur "besten" Erkältungszeit entgegen. Und damit man ihn schnell finden kann, im grau in grau dieser Tage und in den eher faden Farben der Vegetation um diese Zeit, steckt er als Erster im Jahr ein leuchtend gelbes Blütenköpfchen empor und erfreut damit auch die sich nach Wärme, Licht und Farben sehnende Seele, jedenfalls meine. Als ich in diesem Jahr, Mitte Februar, im Odenwald in Hessen zwei Blüten vom Huflattich unter dem alten Laub des Vorjahres entdeckte, war ich ganz aus dem Häuschen und freute mich auf den Frühling.
TUSSIS (Tussilago) kommt aus dem Lateinischen und bedeutet Husten. Farfera soll abgeleitet sein von „fugio“, was soviel wie vertreiben oder verscheuchen heißt. Hier gibt es aber auch die Interpretation von „Far“ als Mehl, bezüglich der weißen und samtigen Unterseite der Blätter.
Von Dioskurides, Plinius dem Älteren, Galenos,
Hildegard von Bingen, Paracelsus, Matthiolus und Bocks und vielen anderen Heilkundigen wird der HUFLATTICH wegen seiner hervorragenden Eigenschaften auf die Atmungsorgane gelobt.
Huflattich wirkt:
schleimlösend
adstringierend
blutstillend
entzündungshemmend
fiebersenkend
krampflösend
schweißtreibend
tonisierend
Die Heilwirkung des Huflattichs bei:
HUSTEN
Katarrhen der Luftwege mit Halsschmerzen und Heiserkeit
Entzündungen der Mund- und Rachenschleimhaut
Bronchitis
Lungenentzündungen:
(eigene_Erfahrung, nachdem die Antibiose aufgrund von massiven Nebenwirkungen und Unverträglichkeit abgesetzt werden musste, habe ich sie mit Huflattich weiterbehandelt)
Asthma
Brustfellentzündung
beginnender Tuberkulose
Fieber
Verbrennungen (Umschlag)
Zahnfleischentzündungen
Gesichtsrose
Geschwüre
Hautentzündungen
Ekzeme
Pickel
Insektenstiche
Krampfadern
Magenschleimhautentzündungen
Durchfall
Beingeschwüren (Umschlag)
Venenentzündungen (Umschlag)
als PFLASTER (bei Verletzungen und Schürfwunden)
Die Wirkstoffe des Huflattichs:
#Schleimstoffe: lindern bei grippalen Infekten den Hustenreiz
#Gerbstoffe: adstringierend, wundheilungsfördern, bei Durchfall
#Bitterstoffe: begünstigen die Funktionen der Verdauungsorgane und die Sekretion von Verdauungssäften
#Flavonoide: hoch antioxidativ
#Kieselsäure (Siliziumverbindung):
Wichtig für Knochenaufbau,Knorpelbildung und Wachstum von Haut, Haaren und Nägeln („Schönheits-Vitamin“). Stärkt das Immunsystem, Herz-Kreislauf-System und Blutgefäße (da beteiligt an der Zellerneuerung)
#Inulin ist ein Präbiotika, also ein wichtiger Ballastsoff der das Wachstum und die Aktivität vieler Dickdarmbakterien fördert und somit die ALLGEMEINE GESUNDHEIT fördert. Fördert die Aufnahme von Kalzium und Magnesium (somit verbessernd auf die Knochenstruktur, antikanzerogen (Darmkrebs)
#Schwefel: entgiftend, wundheilungsfördernd (Hauterkrankungen)
#Kalium
#Kalzium
#Kupfer
#Magnesium
#Mangan
#Eisen
#Zink
#Vitamin C
Huflattich enthält bis zu 0,02 %#Pyrrolizidin_Alkaloide. Diese Alkaloide können in großen Mengen verzehrt, leberschädigend wirken und daher sollte Huflattich nicht in allzugrossen Mengen eingenommen werden.
Huflattich SIRUP (Lungen,- Bronchial- und Hustensirup) Verfahren aus der Altertümlichen Volksmedizin Als ich im vorigen Jahr SIRUP kochte, fühlte es sich aber irgendwie nicht stimmig an, das er Stunde um Stunde kochen muss. Die empfindlichen Vitamine und andere Inhaltsstoffe vertragen ja gar nicht so viel Wärme. In einem verschließbaren Glas HUFLATTICH und Zucker (ich nehme Rohrzucker) schichten. Über 3 Tage immer wieder nachfüllen auf diese Weise (da sich die Masse immer wieder senkt). Nun soll man das Glas an für sich für 6-8 Wochen in die Erde eingraben (ich nehme an, wegen der konstanten Temperatur). Da ich mich gerade in einem Kloster befinde, habe ich mich als Lagerplätzchen für den Außentempel des Padmasambhava entschieden. Dort sind die Temperaturen relativ konstant und gute Vibes gibt's noch dazu.
Tee und Sirup können bezüglich der Heilwirksamkeit und des Aromas mit Thymian, Spitzwegerich, Breitwegerich, Alant, Zistrose und vielen anderen Pflanzen kombiniert werden.
Huflattich in der KÜCHE:
(Karin Wachsmuth)
Huflattich kann mit seinem leicht pfeffrigen, herzhaften Geschmack sogar in der Küche punkten! Verzehrt werden die Blüten ebenso wie die frischen Blatttriebe – als Rohkost oder kurz blanchiert.
Seine Blätter haben eine Radicchio-Note und sind deshalb eine schmackhafte Salat-Alternative.
Als Gemüse kocht man die Triebe kurz auf und würzt mit etwas Salz; besonders lecker zu Kartoffel- oder Reisgerichten. Huflattichblätter eignen sich auch als Wrap, zum Beispiel mit Käse- oder Gemüse-Füllung.
Aus der MATERIA MEDICA von PEDANIUS DIOSKURIDES:
=116 (126). Huflattich.
Tussilago farfara (Compositae)
Das BECHION (Einige nennen es Richion, Peganon, Pithion), hat epheuähnliche Blätter, aber grösser, sechs bis sieben, an der Oberseite sind sie grün, auf der Unterseite weiss und haben mehrere Ecken... Es entwickelt im Frühjahr eine gelbe Blüthe, wirft Blüthe und Stengel aber bald ab, weshalb Einige glaubten, die Pflanze habe weder Stengel noch Blüthe. Die Wurzel ist zart. Es wächst an Buchen und feuchten Stellen. Seine Blätter mit Honig fein zerrieben als Umschlag heilen roseartige und alle anderen Entzündungen. Trocken aber zur Räucherung angezündet hilft es denen, die von trockenem Husten und Orthopnöe belästigt worden, wenn sie den Dampf mit geöffnetem Munde aufnehmen und herunterschlucken. Es öffnet aber auch die Absecesse in der Brust. Dasselbe leistet auch die Wurzel in der Räucherung. Sie treibt in Honigwasser gekocht und getrunken den todten Embryo aus.
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