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AutorenbildMaren Kunst

THYMIAN (Thymus)

Aktualisiert: 7. Juni 2022

Der balsamisch duftende Thymian ist ein Strauch dessen ursprüngliche Heimat die warme Mittelmeerregion ist. Von dort aus hat er sich mutig auf den Weg gemacht und besiedelt mit seinen bis zu 250 Gattungen und Hybriden mittlerweile ganz Europa und weite Gebiete in Amerika und Asien.

Die Namensherkunft finde ich besonders interessant weil sich in mancher Literatur die Übersetzung mit MUT, STÄRKE oder KRAFT aus dem griechischen ableiten lassen will. Da ich aber immer alles genau wissen will, bin ich der Sache auf den Grund gegangen und fand im Griechischen sowie Altgriechischem die Übersetzung für thymos, thýmos oder thymus eher für WUT, ÄRGER oder ZORN. Das fand ich erst etwas verwirrend, jedoch sind ja Mut, Stärke und Kraft im eigentlichen Sinne ja auch von Nöten um zum Beispiel seinen Ärger, Zorn und seine Wut auszudrücken. In diesem Sinne sage ich nur MUT ZUR WUT und kann auch mit der rein linguistisch verwirrenden Sache leben. Doch wo kommt sie her die Wut? Diese Frage führte mich dann zur Psychologie und zur THYMUSDRÜSE. Die Thymusdrüse oder einfach Thymus ist eine Drüse des lymphatischen Systems und ein wichtiger Teil des IMMUNsystems. Vereinfacht lokalisiert befindet sie sich im Menschen etwa zwischen Kehlkopf und dem Herzen. Der Thymus prägt als lymphatisches Organ die spezifische ABWEHR aus, namentlich die T-Lymphozyten. Damit die T-Lymphozyten ihre Aufgabe verrichten können, müssen sie zuerst in der Thymusdrüse "lernen", zwischen körpereigenen und fremden Zellen zu unterscheiden. Folglich ist die Thymusdrüse ganz wesentlich am Aufbau des Immunsystems beteiligt. Bis zur Pubertät wächst die Thymusdrüse. Später nimmt ihre Masse beträchtlich ab, und ihr lymphatisches Gewebe wird durch Fettgewebe ersetzt. Ganzheitlich betrachtet verstehe ich damit, dass ein intaktes und gesundes IMMUNSYSTEM welches uns Schutz verleiht gegen Krankheiten und Krankheitserreger auch mit den Attitüden und Eigenschaften MUT, STÄRKE und KRAFT einhergeht, die uns gegen Angreifer und Gefahr IMMUNISIEREN. THYMOSE ist zum Beispiel ein Begriff aus der Psychologie und beschreibt einen charakterisierten Zustand in der Pubertät, der gekennzeichnet ist durch Empfindsamkeit, Gereiztheit und /oder Verträumtheit. THYMOPHATIE ist ein historischer Begriff in der Psychologie und definiert Gemütskrankheiten und die Unfähigkeit Gefühle auszudrücken, die dann in extremer Wut und Erregbarkeit münden können.

Und wenn man bei all dem Genannten an die Heilpflanze Thymian (Thymus vulgaris) denkt, schafft das Erwartungen und denen wird der wunderbare Thymian einhundert Prozent gerecht.

Das Spektrum seiner Heilwirkungen ist erstaunlich und beinahe ganzheitlich und ich muss sagen, dass seit dem ich den Thymian ein wenig besser kennen gelernt habe und über ihn erfahren habe, gehört er mit zu den Pflanzen die ich in irgend einer Form fast täglich zu mir nehme (Heilöl: innerlich (zum Beispiel beim Kochen) oder äußerlich, Gewürz, Tinktur, Tee etc.) und er ist mir ein sehr lieb gewonnener Begleiter geworden.


Die Heilkraft des Thymians: Atemorgan: Bronchitis, Husten, Keuchhusten, Reizhusten, Krampfhusten, Asthma, Erkältung, Verdauungssystem Verdauungsschwäche, Sodbrennen, Blähungen, Magenbeschwerden, Durchfall, Mundgeruch, Leberschwäche, Stoffwechsel Rheuma, Gicht, Harnapparat Nierenentzündung, Blasen- und Harnwegsentzündung, Blasenschwäche Frauenheilkunde Menstruations fördernd, Menstruationsstörungen, Unterleibskrankheiten, Periodenkrämpfe, Eisprung fördernd, Geburts erleichternd, Wechseljahrsbeschwerden, Nervensystem Nervenschwäche, Schlaflosigkeit, Alpträume, Epilepsie, Kater Bewegungsapparat Verstauchungen, Verrenkungen, Quetschungen, Gelenkschmerzen, Haut #und #Schleimhaut: Schwer heilende Wunden, Entzündete Wunden, Ekzeme, Schnittwunden, Pickel, Furunkel, Gesichtsrose, Erysipel, Gürtelrose, Heiserkeit Halsentzündung, Kehlkopfkatarrh, Luftröhrenkatarrh, Zahnfleisch- und Mundschleimhautentzündung,


Als effektives Antibiotikum besitzt Thymian eine keimtötende Wirkung sogar bei antibiotikaresistenten Bakterien. Thymian zeigt in Studien eine schützende Wirkung gegen Darm- und Brustkrebs, fördert die Intelligenz und hält uns auch im Alter geistig fitaktiviert und stärkt das Immunsystem, hemmt das Wachstum von Hefepilzen (Candida albicans), senkt hohe Blutzuckerwerte. Thymian hilft bei Angstzustände oder trübe Gedanken, steigert die Leistungsfähigkeit sowie das Selbstbewusstsein Auch als natürliches Aphrodisiakum regt Thymian die Libido an. Generell hilft er bei Ermüdung und Antriebslosigkeit.


Thymian wirkt: antibakteriell teilweise antiviral pilzhemmend entzündungshemmend krampflösend (spasmolytisch) schleimlösend (sekretolytisch) auswurffördernd fiebersenkend (antipyretisch) schmerzlindernd (analgetisch) appetitanregend verdauungsfördernd wirkt Arterienverkalkung entgegen immunstimulierend


Die Inhaltsstoffe von Thymian: Die bewährte Heilpflanze weist ein äußerst breites Wirkungsspektrum auf. Wertvolle ätherische Öle (Geraniol, Campher, Cineol, Linalool, Limonen und Menthon) mit den Phenolen THYMOL, Carvacrol;sorgen für die antivirale, antibakterielle, fungizide (pilztötende), entzündungshemmende, krampf- und schleimlösende Wirkung des Thymians. Als Antioxidantien schützen sekundäre Pflanzenstoffe wie die Flavonoide, Naringenin, Apigenin, Thymomin und Cumarine die Zellen unseres Körpers. Die in Thymian enthaltenen Bitterstoffe aktivieren die Magensäure- und Gallensäurenproduktion. Darüber hinaus stimulieren sie das Immunsystem. Außerdem ist in Thymian eine hohe Menge ZINK enthalten, das im Körper vielfältige enzymatische Funktionen hat und das Immunsystem stärkt. Des Weiteren enthält Thymian Harze, Salicylate (entzündungs-und schmerzhemmend), Pentosane (Ballaststoffe) und Stigmasterole (pflanzliches Sterin, ähnlich dem Cholesterin, fördert das gute HDL-Cholesterin).


Pedanios Dioscurides erwähnt bereits mehrere Arten des Thymians. Bei ihm ist der Thymus vulgaris als SATUREI genannt und QUENDEL als Sandthymian (Thymus serpyllum). Satureja oder Saturei ist nach heutiger Benennung ja an und für sich das BOHNENKRAUT, welches den Anwendungsmöglichkeiten des Thymians aufgrund der in ihm vorhandenen ähnlichen Kombination von Wirkstoffen, gleich kommt. Das Bohnenkraut selbst ist in seinem Werk der DE MATERIA MEDICA nicht zu finden. Ob es sich hier um eine kleine Namensverwechslung handelt (was ja wohl nicht schlimm wäre, kann ja jeder mal was verwechseln) oder über die Jahrhunderte hinweg einen Übersetzungsfehler wird wohl nicht einfach nach zu vollziehen sein. Ich finde es aber spannend... Auch Plinius der Ältere erwähnte in seiner Naturalis historia eine weiße und eine schwarze Form des Thymians.


Aus der MATERIA MEDICA von Pedanius DIOSCURIDES =38 (44). Saturei. Thymus vulgaris (Labiatae) - Gemeiner Thymian (Labiatae) - Satureistrauch

Der Thymos [Einige nennen ihn den weissen, Andere den kopfförmigen, Epithymis, Thyrsion, die Römer Thymus, die Aegypter Stephane, die Dakier Mozula] ist Allen bekannt. Es ist ein kleiner, sperriger, mit vielen schmalen Blättchen besetzter Strauch, welcher an der Spitze purpurrothe Blüthenköpfchen trägt. Am meisten findet er sich in steinigen und magerbodigen Gegenden. Mit Salz und Essig getrunken hat er die Kraft, den Schleim durch den Bauch abzuführen. Die Abkochung davon mit Honig hilft bei Orthopnöe und Asthma, treibt den Bandwurm, den Embryo und die Nach- geburt aus und befördert die Menstruation. Er ist auch ein harntreibendes Mittel. Mit Honig als Leckmittel ist er ein Expectorans. Mit Essig um- geschlagen vertheilt er frische Oedeme, läst das geronnene Blut auf und vertreibt Feigwarzen und gestielte Warzen. Er ist auch mit Wein und Graupen als Aufschlag ein gutes Mittel bei Ischias. Mit den Speisen ge- nommen nützt er denen, die an Stumpfsichtigkeit leiden. Vorzügliche Verwendung findet er als Gewürz für die Gesunden.

Citp. 39 (45). Thymbra. Satureja thymbra (Labiatae) - Grosse Saturei

Die Thymbra, auch diese ist bekannt. Sie wächst in steilen und rauhen Gegenden und ist dem Thymos ähnlich, jedoch kleiner und zarter und trägt eine reichblüthge, grünliche Aehre. Sie hat, in gleicher Weise angewandt, dieselbe Kraft wie der Thymus, auch eignet sie sich sehr zum Gebrauch in gesunden Tagen. Es gibt auch eine gebaute Thymbra, in Allem kleiner als die wilde, aber viel geeigneter zur Speise, weil die Schärfe an ihr nicht so bervortritt.

=40 (46). Quendel. Thymus serpyllum (Labiatae) - Quendel Thymus glabratus (Labiatae) - Glatter Thymian

Der Herpyllos, [Einige nennen ihn wilde Zygis, Andere Polion, die Aegypter Meruopios, die Römer Serpyllum, auch Cerelaticum], eine Art ist der im Garten gebaute, welcher einen Majorangeruch hat und zu Kränzen gebraucht wird. Er hat seinen Namen daher, dass er kriecht und, wo ein Theil von ihm die Erde berührt, Wurzeln schlägt. Er hat Blätter und Zweige wie der Dosten, nur weisser, wenn er aber von den Mauern herabhängt, wächst er üppiger. Eine andere Art ist der wilde, welcher auch Zygis genannt wird; er ist nicht kriechend, sondern aufrecht und entwickelt zarte, reisartige Zweige, welche mit der Raute ähnlichen Blättern ringsum besetzt sind, sie sind aber schmaler, länger und spröder. Die Binthen haben einen scharfen Geschmack und ange- nehmen Geruch. Die Wurzeln ist unbrauchbar. Er wächst an Felsen und er- weist sich kräftiger und erwärmender als der gebaute, auch für den Arznei- gebauch geeigneter; denn getrunken befördert er die Katamenien und treibt den Harn, hilft bei Leibschneiden, inneren Rupturen, Krämpfen und Leber- anschwellungen, auch bei Schlangenbissen, innerlich genommen und als Umschlag. Mit Essig gekocht lindert er unter Zusatz von Rosensalbe als Compresse Kopfschmerzen. Besonders ist er ein gutes Mittel gehen Lethargie und Hirnwuth. Endlich, in der Gabe von 3 Drachmen getrunken, stillt er Blutbrechen.


Quellen: kraeuter-buch.de: doccheck flexicon.de; homoeopathie-naturheilkunde.vitanet; buecher.heilpflanzen-welt.de Photo: www.kraeuterverzeichnis.de

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