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AutorenbildMaren Kunst

BEIFUß Artemisia vulgaris

Aktualisiert: 27. Okt. 2023

Alte Namen: Thorwurz, Sonnenwendkraut, Mugwurz (Machtwurz)


Der wunderbare Beifuß ist eine sehr alte und erfahrene Heilpflanzen. Da er nahezu überall auf der nördlichen Erdhalbkugel wächst und gewachsen ist, wurde er in fast allen alten Kulturen Europas und in der Antike als stark wirksame Heil- & Schutzpflanze verwendet und verehrt. Das besagen allein die Namen, die man ihm gab. So die Germanen zum Beispiel Mugwurz, was als MACHTWURZ übersetzt werden kann. Geschützt mit Beifuß um das Fußgelenk geflochten, zogen die alten Krieger in den Kampf. Daher könnte auch sein Name rühren. Thor selbst flocht sich einen Beifußgürtel um die Hüfte, um Böses fernzuhalten. So war und ist der Beifuß nicht einfach nur ein starkes Heilkraut sondern auch eine Schutz-, Magie- und Räucherpflanze als auch ein Traumkraut. Nicht zuletzt wurde Beifuß, zwar nicht bei unseren nordischen Vorfahren und deren Heilern, den Druiden aber in der Antike als Frauenkraut und Geburtshelfer geschätzt. Darauf weißt auch sein lateinischer Name Artemisia, nach der griechischen Göttin Artemis hin. Artemisia war Göttin und Patronin der Jagd, der Jungfräulichkeit, des Waldes, der Geburt und des Mondes sowie die Hüterin der Frauen und Kinder. Artemisia ist hierbei eine Gattung unter den Pflanzen mit über 200 Arten, zu denen auch der Wermut – Artimisia absinthum und die Eberraute - Artemisia abrotanum (schrecklicherweise als ColaKraut bekannt) gehören.


Auch ich bin dem Beifuß sehr zugetan und nutze seine Heil- und Schutzkräfte vielseitig als Tee, Infuse und zum Räuchern und Rauchen. Für mich habe ich herausgefunden, das BEIFUß & SCHAFGARBE ein außerordentlich starkes Team bilden. Sowohl alleine als auch zusammen sind sie hoch potente Heilpflanzen, insbesondere in Hinblick auf ihre desinfizierende, krampflösende, reinigende Wirkung und als Frauen- & Berufkraut. Auch das sie in der Natur sehr häufig zusammenstehen, habe ich als Signatur für diese Zusammenarbeit erkannt.

Beifuß hat als Rauch eine stark reinigende, lichtbringende und somit dunkelheit-vertreibende Wirkung. Ich räuchere ihn daher zumeist in der dunklen JahresZeit, zu Samhain und zur WintersonnenWende. Ebenso ist er gut geeignet um den feinstofflichen Raum in einem Krankenzimmer zu reinigen.


Räucherstäbchen "Schamanin"

Mit Beifuß, Berufkraut, Schafgarbe, Johanniskraut & Blutsalbei zur energetischen Reinigung von befallenen Geschöpfen und Räumen

Räucherstäbchen "Schamanin"

Eine Tabakmischung

Mit Beifuß, Katzenminze, Haselnussblätter & Rosenblätter. Diese Variation ist gut in den Abendstunden zu genießen. Sie wirkt entspannend, lösend und reinigend.



Die Heilwirkungen des Beifuß


BEIFUSS für den BAUCH:

Appetitlosigkeit

Völlegefühl

Schmerzen im Oberbauch

Krämpfe

Sodbrennen

Blähungen

Durchfall

Magen- und Darmbeschwerden

allgemeinen Verdauungsbeschwerden

Fettstoffwechselstörungen

Galle- und Lebererkrankungen

Koliken (auch der Galle)

Übelkeit


BEIFUSS als FRAUENKRAUT:

Unterstützung der Geburt (wehentreibend)

bei Erkrankungen der Unterleibsorgane

Blasenentzündung

chronischer Eierstockentzündung

Ausfluss

bei Schmerzen und Unregelmäßigkeiten der Periode

Wechseljahrbeschwerden


Weitere Heilwirkung bei:

leichte Nervenkrankheiten

innere Unruhezustände

Kopfschmerzen

Epilepsie (Wurzel)

Wassereinlagerungen

Asthma (Beifuß wirkt entkrampfend)

Durchblutungsstörungen (kalte Hände und Füße)

Wurmbefall

Mundgeruch (die oberen Triebe des Beifußes als Kaugummi kauen)

Malaria (einjähriger Beifuß: höheren Anteil an Artemisinin)

Merke: Es wird davor gewarnt, Beifuß in der Schwangerschaft einzunehmen. Ich erwähne das nur, bin aber im Eigentlichen nicht der Meinung das Beifuß eine AbortGefahr darstellt. Heilpflanzen wirken mit ihren zum Teil hunderten von Inhaltsstoffen in ihrer ganzen Komplexität. Einer Komplexität die wir Menschen noch lange nicht in der Lage sind in Gänze zu verstehen und zu ergründen. Es macht für mich keinen Sinn, bestimmte Wirkstoffe zu synthetisieren oder zu extrahierenden, weil ihnen dann womöglich bestimmte Gegen- oder Mitspieler fehlen, um sie wirksam zu machen. Ich bin davon überzeugt, dass die Pflanzen meist besser als der Patient oder Arzt wissen, was sie in oder an einem Menschen tun sollen oder nicht. Siehe dazu meinen Text "Über die Pflanzen & ihre Heilkräfte". Da fällt mir spontan der Weißdorn ein, der den Blutdruck sowohl senken als auch erhöhen kann. Im Übermaß sollte keine Schwangere irgendetwas verzehren. Ich weiß zum Beispiel zu berichten, dass bretonische Ärzte Schwangeren bei Verstopfung und Magen-geschwüren Wermut- oder Beifußtee verordnen, wobei ein halber Liter ungezuckert und schluckweise über den Tag eingenommen werden soll.

Als SIGNATUR des Beifußes verrät uns der zumeist rote Stängel, der aussieht wie eine Ader, seine Eigenschaften im Bezug auf den Blutfluss und die Zirkulation.

Beifuß wirkt also:

durchblutungsfördernd

wehentreibend

menstruationsfördernd

erwärmend (bei kalten Händen und Füssen)


BEIFUß wirkt außerdem:

antibakteriell

antimykotisch

beruhigend

desinfizierend

entspannend

krampflösend

harntreibend

Zudem fördert Beifuß den Gallefluss und entspannt müde Füße.


In der Anthroposophische Medizin unterstützt der Beifuß die fließenden Prozesse des MerkurPrinzips.


Inhaltsstoffe:

Ätherische Öle, Kampfer, Thujon, Cineol, Linalool und Santonin. Bitterstoffe, Hydoxylcumarine Flavonoide, Inulin,

Aus «The Complete Herbal» von Nicholas Culpeper


Von seinen ArztKollegen zumeist als Scharlatan oder Rebell verspottet und verhöhnt. Nicholas Culpeper (1616 - 1654) - ein Arzt und Astrologe , der sein Wissen dem Volk schenkte. Bild: BBC

Beifuß - Mugworth

Beschreibung: Der gemeine Beifuß hat Blätter, die auf dem Boden liegen, sehr geteilt oder an den Rändern tief eingeschnitten sind, ähnlich wie der Wermut, aber viel größer, von dunkelgrüner Farbe auf der Oberseite, und sehr reif-weiß auf der Unterseite. Die Stängel werden vier oder fünf Fuß hoch, haben darauf ähnliche Blätter wie unten, aber etwas kleiner, und verzweigen sich sehr stark nach oben hin, worauf sehr kleine, blasse, gelbliche Blüten wie Knöpfe sitzen, die abfallen, und nach ihnen kommen kleine, in runden Köpfen eingeschlossene Samen. Die Wurzel ist lang und hart, mit vielen kleinen Fasern, die aus ihr herauswachsen, wodurch sie sich fest am Boden hält; aber sowohl die Stängel als auch die Blätter legen sich jedes Jahr nieder, und die Wurzel treibt im Frühjahr neu aus. Die ganze Pflanze riecht recht gut und lässt sich leichter durch Stecklinge als durch Samen vermehren. Ort: Sie wächst reichlich an vielen Stellen dieses Landes (Anmerk.d.Übers.: England), an den Ufern der Gewässer, wie auch an kleinen Wasserläufen und an verschiedenen anderen Stellen. Zeit: Sie blüht und sät am Ende des Sommers. Herrschaft und Tugenden: Dies ist ein Kraut der Venus, daher pflegt und heilt es die Teile des Körpers, die sie regiert, und heilt die Krankheiten der Teile, die unter ihren Zeichen, Stier und Waage, stehen. Beifuß wird mit gutem Erfolg zu den anderen Kräutern gesetzt, die für Frauen als Abkochung zur Anwendung kommen, um ihre Gänge auszutreiben, um die Geburt zu unterstützen und die Nachgeburt zu lösen, auch bei Verschlüssen und Entzündungen der Gebärmutter. Es bricht den Stein und öffnet die Harnwege, wo sie verstopft sind. Der mit Myrrhe vermischte Saft, der als Pessar aufgelegt wird, hat dieselbe Wirkung, ebenso die Wurzel. Mit Schweinefett zu einer Salbe gemacht, nimmt sie die Wunden und harten Knoten und Grannen weg, die um den Hals und Rachen wachsen, und lindert die Schmerzen um den Hals noch wirksamer, wenn man ein paar Gänseblümchen dazu gibt. Das Kraut selbst, wenn es frisch ist, oder der Saft davon genommen wird, ist ein besonderes Heilmittel bei übermäßiger Einnahme von Opium. Drei Dram des Pulvers der getrockneten Blätter, in Wein genommen, ist ein schnelles und das sicherste Mittel gegen Ischias. Eine Abkochung davon, mit Kamille und Odermennig gemacht, nimmt noch warm aufgetragen die Schmerzen der Sehnen, und den Krampf weg.


(Übersetzung Maren Kunst)

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