top of page

Der ZIMTBAUM (Cinnamomum zeylanicum - Cinnamomum verum)

Aktualisiert: 7. Juni 2022

Der Zimt, veraltet auch Zimmet oder Canehl genannt, ist ein Gewürz aus der getrockneten Rinde des Ceylon-Zimtbaums und verschiedener anderer Zimtbäume der Gattung Cinnamomum. Ein weiterer bekannter und heilkundlich sehr geschätzter Vertreter dieser Gattung ist der Kampferbaum. Cinnamomum ist eine Pflanzengattung innerhalb der Familie der Lorbeergewächse (Lauraceae).




Die Heimat des Zimtbaumes sind die tropischen und subtropischen Gefilde in Sri Lanka, China, Indonesien, Indien, Sumatra, Java und Brasilien und Australien. In den dortigen Gebieten insbesondere in Sri Lanka, Indien und China wird er bereits seit Jahrtausenden als Heilpflanze verwendet und genießt in asiatischen Heilverfahren wie der Ayurveda und der Traditionellen Chinesischen Medizin eine hohe Wertschätzung.


In meinem Alltag hat der wunderbare Zimt in vielerlei Hinsicht einen ganz besonderen und festen Platz. Schon bereits am Morgen erfüllt er in mannigfaltiger Hinsicht bei der Zubereitung meines Gewürztees seine wunderbaren Zwecke. In einem Topf mit Wasser lasse ich Zimt, Ingwer, Süßholz, Guduchi, Cardamom und Nelken sanft aufkochen und übergieße in einer Kanne Schwarzen Tee und etwas Vanillezucker mit dem Sud. Nicht nur das der Tee unglaublich lecker ist, er ist gleichzeitig auch eine wirksame Vorbeugung gegen virale Infekte und lindert etwaige Erkältungssymptome. Um damit nicht genug, die Dämpfe aus dem Kochtopf beduften auch gleichzeitig noch meine Räume.

Mit meinem Deo-Puder aus Stärke, Natron, Zimtpulver- oder Öl und Perubalsam habe ich nicht nur allein täglich meine Duftfreude, Zimt hemmt die Schweißbildung und mindert Achsel- und Fußmüffel.

Auch als duftende Zutat in meinem Kastanien Waschmittel kommt er zum Einsatz. Ich bin zugegebenermaßen eine Naschkatze und liebe Süßes und hier hat der Zimt für mich fast in allen meinen Zubereitungen und Gebäcken freie Hand. In meinem #veganen Pfannkuchentürmchen, zum Beispiel, sind die Zwischenschichten aus Obstmus (Apfel, Pflaume o.a.) immer reichlich mit Zimt bestreut.


Die alten Ägypter verwendeten ihn zur Einbalsamierung, als Gewürz und als Räuchermittel.

Im antiken Griechenland wurde er ebenfalls schon verwendet, dies wird von Herodot und Hippokrates u. a. erwähnt. Im römischen Reich wurde er bereits rege gehandelt, dort nutzte man ihn zuerst nur als Medizin, Aphrodisiakum und Räucherwerk, erst später als Gewürz.

Auch Dioskurides kannte verschiedene Arten des Zimtes und lobte sie. „Gar sehr ist sie endlich zu Vielem nützlich.“ Natürlich konnte er den Ceylon Zimt nicht kennen. Die Seefahrt brachte diese schöne Heilpflanze erst später nach Europa. Er verwendete den bei ihm so genannten Mosylon (Heimat Somalia) am liebsten (Siehe unten Text aus der De Materia Medica).

Erstaunlich finde ich mal wieder die Parallelen zur heutigen Anwendung. ...„...Sämtlicher Zimmt hat erwärmende, harntreibende, erweichende, die Verdauung befördernde Kraft. Genossen befördert er die Menstruation und treibt die Frucht ab...“


Erst 1502 brachte der Portugiesische Seefahrer Vasco da Gama, nach seiner Landung im Jahre 1498 auf der Insel Ceylon, dem heutigen Sri Lanka, dieses Gewürz mit nach Europa. Dank seinem typischen Geschmack und der leichten Handhabung breitete es sich rasant schnell in ganz Europa aus.


In der Heilkunde wird die Rinde des als echter bezeichnete Zimtbaum, auch Ceylon- Zimtbaum genannt, verwendet. Er ist ein 6 bis 12 Meter hoher, immergrüner Baum mit bis zu 20 Zentimeter langen und ledrigen Blättern. Beim Zerreiben riechen die Blätter nelkenartig. Die kleinen, unscheinbaren Blüten sind in Rispen angeordnet, die Frucht ist beerenartig.


Die Zimtrinde ist die getrocknete Rinde dünner Zweige, die vom äußeren Kork und Außenrinde befreit wird. Im Handel wird sie zumeist als die bekannten Zimtrindenröllchen verkauft. Dabei handelt es sich aber meistens um den Chinesischen Zimt #Kassia. Zu unterscheiden sind die Zimtarten

an der Dicke der angebotenen Zimtrindenstangen. Die Zimtstange des Ceylon-Zimts ist meist dünner. Sie wird aus mehreren zusammengerollten dünnen Schichten geformt, wohingegen eine Cassia-Zimtstange eine einzelne dickere Rindenschicht aufweist.Der Kenner unterscheidet auch am Geruch und Geschmack des Zimtes. Während beim Ceylon-Zimt das süße, würzige Aroma dominiert, hat Cassia-Zimt eine schärfere Note.



HEILWIRKUNG:

In der Volksmedizin ist das Gewürz anerkannt bei leichten Magen- Darm- Krämpfen, Appetitlosigkeit, Übelkeit oder Erbrechen. Daneben wird die Zimtrinde bei Rheuma, Entzündungen, Erkältungen oder Menstruationsbeschwerden empfohlen.

Aufgrund der appetitanregenden Wirkung wird Zimt in der Homöopathie bei Magersucht verwendet, aber auch dazu, um den Blutdruck zu senken.

Daneben wird Zimt auch in der Aromatherapi vor allem wegen seiner stärkenden, erwärmenden sowie Inspiration und Kreativität anregenden Wirkung eingesetzt.

Die stimmungsaufhellende und beruhigende Wirkung von Zimt kann helfend in der Psychotherapie eingesetzt werden

In der Zahnheilkunde dient das im ätherischen Öl des Zimtes vorhandene Eugenol als schmerzstillendes (nur oberflächlich), antibakterielles und entzündungshemmendes Mittel. Es wird zur Prophylaxe von Pulpitis (Entzündung der Zahnpulpa), zur Behandlung der akuten Pulpitis oder der akuten Parodontitis verwendet. Auch in provisorischen Zementen und Füllmaterialien (Zinkoxid-Eugenol-Zement) kommt Eugenol zur Anwendung. Zimt wird auch bei der Behandlung von Mundsoor eingesetzt.


Anwendung von Zimt in der Ayurveda.

Zimt vereint die Eigenschaften scharf, bitter und süß und wirkt vor allem Kapha- und Vata-beruhigend. Außerdem fördert er das Agni und ist bei Diabetikern aufgrund seiner blutzuckersenkenden Eigenschaften beliebt. Es wirkt stark erhitzend und kreislaufanregend. Nicht zu unrecht gilt Zimt als wahrer Alleskönner.


Stärkt das Verdauungsfeuer (Agni)

Wirkt stark erhitzend

Regt Kreislauf und Harnausscheidungen an

Fördert die Durchblutung

Vata und Kapha reduzierend

Vereint die Geschmacksrichtungen scharf, bitter, süß


Seine antioxidative, durchblutungsfördernde, stimmungsaufhellende, entzündungshemmende, entspannende sowie krampflösende Wirkung wird hier hochgeschätzt. Zimt ist in vielen ayurvedischen Heilmitteln enthalten, insbesondere bei Mitteln zur Behandlung von Vata- und Kaphastörungen.


In der traditionellen Chinesischen Medizin TCM wird Zimt als Heilmittel, beispielsweise bei innerer Kälte, Anspannung und Kreislaufschwäche verwendet.


Die Heilwirkung von Zimt bei:

Blähungen, Magenbeschwerden, Magenkrämpfen

Übelkeit, ErbrechenFieber, Erkältung ,Heiserkeit, Husten

Durchfall

Wechseljahrsbeschwerden, Menstruationsbeschwerden

Darmentzündungen

Zahnschmerzen


Zimt bei Fußpilz und Nagelpilz

Zimt bekämpft nicht nur bakterielle Infektionen, sondern auch solche, die durch Pilze ausgelöst werden. So kann Zimtpulver bei Fußpilz und Nagelpilz die Symptome abmildern. Und ein Geheimtipp bei Schweißfüßen: Wer unter Muffelgeruch im Schuhwerk leidet, kann etwas Zimtpulver auf die Füße oder in die Schuhe geben. Dadurch soll sich der unangenehme Schweißgeruch verflüchtigen.


Zimt für ein besseres Gedächtnis, bessere Konzentration und Problemlösefähigkeit Laut einer Studie soll bereits das Einatmen des Zimtdufts dazu führen, dass die Leistungsfähigkeit des Gehirns sich verbessert. Die Probanden dieser Studie konnten nicht nur die gestellten Aufgaben und Probleme schneller und besser bewältigen, sondern zeigten auch eine bessere Gedächtnisleistung unter dem Einfluss von Zimtduft. So könnte Zimt künftig eine bedeutende Rolle in der Therapie von Menschen mit Alzheimer und Demenz spielen.


Zimt wirkt:

antibakteriell (u. a. gegen Salmonellen und Staphylokokken)

antimykotisch (u.a. Candida)

adstringierend

aphrodisierend

auswurffördernd

harntreibend

krampflösend

schleimlösend

schmerzstillend

entspannend

tonisierend und wärmend

blähungstreibend

herz- und kreislaufstärkend

blutdrucksenkend

cholesterinsenkend

durchblutungsfördernd (daher Vorsicht bei der Einnahme von Zimt in der Schwangerschaft)

menstruationsfördernd

insekticid (u.a. Milben und Zecken)


Die Inhaltsstoffe des Zimtes:

Ätherisches Öl 0,5 – 2,5 % (Zimtaldehyd (65 – 75 %), Eugenol (5 %)

Ascorbinsäure, Borneol, Kalziumoxalate, Kampfer

Gerbstoffe

Bitterstoffe

Schleimstoffe

Linalool, Salicylate

Sesquiterpene

Mineralien: Eisen, Kalium, Kalzium ,Mangan ,Magnesium, Zink

Cumarine

Cumarin kommt in Ceylon-Zimt nur in sehr niedriger Konzentration vor. Cassia-Zimt kann dagegen bis zu 0,3 Prozent Cumarin beinhalten.Cumarin oder Kumarin ist ein natürlich vorkommender, aromatischer sekundärer Pflanzenstoff aus der Gruppe der Benzopyrone mit eigentümlichem, angenehm würzigem Geruch. Wird es in größeren Mengen eingenommen, ist es gesundheitsschädlich. Symptome einer Intoxikation können Kopfschmerzen, Erbrechen, Schwindel und Sedierung sein.

Cumarin dient vor allem als Duftstoff in der Parfümerie. Daneben wird es (in Form von welken Waldmeisterblättern) auch in der Küche, beispielsweise zum Aromatisieren von Maibowle verwendet. Wegen der Eigenschaft von Cumarin, den Geschmack der echten Vanille vorzutäuschen, wird es seit Anfang des 20. Jahrhunderts fälschlich als mexikanische Vanille bezeichnet und als Ersatz für die Gewürzvanille (Vanilla planifolia) verwendet. Cumarin wird über die Haut gut aufgenommen. In Kosmetika darf es in Europa unbegrenzt eingesetzt werden.


Aus der DE MATERIA MEDICA von Pedanius DIOSKURIDES


=12. Kassia.

Cinnamomum spec. (Lauraceae) - Zimmt

Von der Kassie gibt es mehrere Sorten, welche in dem gewürzliefernden Arabien wachsen. Sie hat einen dickrindigen Zweig, Blätter wie der Pfeffer. Wähle die ins Gelbliche spielende, gut aussehende, korallenähnliche, sehr dünne, lange und feste, die voll Ähren ist, die einen beissenden und zusammenziehenden, zugleich einen einigermasseen brennenden, würzigen Geschmack und einen weinartigen Geruch hat. Die so beschaffene wird von den Eingeborenen Achy genannt. Bei den Kaufleuten in Alexandrien führt sie den Namen Daphnitis. Dieser steht aber voran die dunkle und purpur- farbene, dichte, genannt Zigi, die einen Rosenduft hat. Und um besten zum medicinischen Gebrauch sich eignet. An zweiter Stelle dann kommt die vorher genannte. Die dritte ist der sogen. mosylitische Zweig, die übrigen aber sind minderwerthig, wie die Aphysemon genannte dunkle, unan- genehm riechende, mit dünner oder auch rissiger Rinde, oder wie die als Kitto und Dakar bezeichnete. Es gibt aber auch eine ungeheuer ähn- liche falsche Kassia, welche durch den Geschmack erkannt wird, der weder scharf noch gewürzhaft ist; sie hat die Rinde, welche dem Mark angrenzt. Es wird aber auch eine breite Röhre angetroffen, zart, leicht, schlank, welche wohl den Vorzug vor der anderen hat. Verwirf aller die weissliche, krätzig aussehende, die einen bockartigen Geruch hat, und die, welche keine dicke, sondern eine krätzige und schwache Röhre hat. Sie hat erwärmende, harntreibende, austrocknende und gelind adstringirende Kraft. Sie eignet sich sehr zu Augenmitteln für Scharfsichtigkeit und zu Um- schlägen. Mit Honig eingesalbt, entfernt sie die Leberflecke, innerlich genommen befördert sie auch die Menstruation und hilft den von der Otter gebissenen, getrunken ferner hilft sie gegen alle inneren Entzün- dungen und endlich den Frauen im Sitzbade und in der Räucherung zur Erweiterung des Muttermundes. Die doppelte Menge den Arzneimitteln zugemischt, wenn Kinnamomon mangeln sollte, leistet dasselbe. Gar sehr ist sie endlich zu Vielem nützlich.


=13. Zimmt. Cinnamomum spec. (Lauracea) - Zimmt

Vom Zimmt gibt es mehrere Sorten, welche nach dem Ursprungslande benannt worden. Den Vorzug verdient der Mosylon, weil er eine ziemlich grosse Aehnlichkeit mit der Mogylites genannten Kassia aufweist, und von diesem der frische, dunkelfarbige, auf weinfarbigem Grunde aschgraue, der dünne und glatte Zweige und zahlreiche Knoten hat und sehr wohlriechend ist. Denn zunächst hängt die Beurtheilung für grösste Güte von der Eigen- tümlichkeit des Wohlgeruches ab. Es findet sich nämlich bei dem besten und ganz echten, dass der Geruch auf den der Raute hinauskommt oder dem des Kardamom ähnlich ist. Ferner noch (verdient Vorzug) auch der beim Kosten brennende und beissende und der zugleich mit Wärme etwas salzig schmeckende, der beim Zerreiben nicht schnell zu- sammenbackt, beim Zerbrechen stäubt und glatt ist zwischen den Knoten. Prüfe ihn aber, indem du von einer Wurzel den Zweig nimmst, denn eine solche Prüfung ist leicht auszuführen. Man trifft nämlich Mischungen von Bruchstücken, welche, indem sie gleich im Anfange der Untersuchung das Bessere mit ihrem Hauch umgeben und den Geruch vollständig aus- füllen, die Erkenntniss des Schlechteren erschweren. Es gibt aber auch einen Bergzimmt, dick, kurz, von hellgelber Farbe; dann einen dritten vom Mosylon ab, dunkel und sehr wohlriechend, gut schlank und ohne viele Knoten. Ein vierter ist weiss, locker, knollenartigen Aussehens und schwach, dabei leicht zerbrechlich und mit einer grossen, der der Kasgia etwas ähnlichen Wurzel, der fünfte, mit durchdringendem Geruch, ist hellgelb und hat auch eine Rinde, ähnlich der der gelben Kassia, hart anzufühlen, nicht sehr faserig, und eine dicke Wurzel. Was von diesen nach Weihrauch, Myrte, Nassia oder Amomuin riecht, ist schlechter. Verwirf den weissen, krätzig aussehenden, den mit runzeliger Rinde und den nicht glatten, auch den holzigen aus der Nähe der Wurzel scheide als unbrauchbar aus. Es gibt auch noch etwas anderes Ähnliches, das sogen. Pseudokinnamomon; es ist minderwertig, von nicht kräftigem Ge- ruch und geringer Kraft; es wird aber auch Zingiber genannt und ist das Holz des Zimmts, es hat eine gewisse Aehiilichkeit mit dem Zimmt. Es ist aber ein heller Zimmt, welcher lange und kräftige Zweige und einen viel geringeren Wohlgeruch hat. Von Einigen wird behauptet, dass auch der Abstammung nach das Zimmtholz vom Zimt sich unterscheide, indem es von anderer Natur sei. Sämmtlicher Zimmt hat erwärmende, harntreibende, erweichende, die Verdauung befördernde Kraft. Genossen befördert er die Menstruation und treibt die Frucht ab, und mit Myrrhe aufgelegt hilft er gegen gift- bissige und todtbringende Thiere; auch entfernt er die Verdunkelungen der Pupille, er erwärmt zugleich und verdünnt. Mit Honig aufgestrichen ver- treibt er Leberflecke und Sommersprossen; er wirkt auch gegen Husten und Katarrh, gegen Wassersucht, Nierenleiden und Harnverhaltung. Auch wird er den kostbaren Salben zugemischt, ist überhaupt zu vielem nütz- lich. Für längere Zeit wird er aufbewahrt, indem er zerstossen in Wein aufgenommen und im Schatten aufbewahrt wird.



Quellen: bach-blueten-portal.de; heilpflanzeninfo.de; ayurvedaben.com; „De Materia Medica“ von Pedanius Dioskurides

Comments


bottom of page