Die Ayurvedische Heilkunst ist ein jahrtausendealte Heilkunst und hat ihren Ursprung in Indien. Dort haben in den alten vedischen Kulturen Seher, die sogenannten Rishis, dieses Wissen vom Leben intuitiv und meistens in tiefer Meditation erfahren und von Generation zu Generation weiter gegeben. „Leben“ bedeutete in damaliger Zeit wie eigentlich in allen alten Heilkundeverfahren, das harmonische Zusammenspiel von Körper, Seele und Geist und zwar im Innen wie im Außen.
Der Heilansatz besteht darin, die sogenannten drei DOSHAS, Vata, Pitta und Kapha zu befrieden und Störungen dieser Prinzipien auszugleichen. Dabei gilt, das der Mensch oder das Lebewesen alle drei Prinzipien in sich trägt, jedoch wird seine individuelle Konstruktion mit einem dieser Doshas charakerisiert.
Die Doshas sind erstaunlicherweise den drei Prinzipien Sulfur- Merkur -Sal der hermetischen oder anthroposophischen Heilkunde sehr ähnlich und ich finde es immer wieder interessant, wie gleich die Ansätze in den unterschiedlichsten Kulturen, die meistens keinerlei Verbindungen miteinander hatten, waren. Heilmethoden, die zwar unterschiedliche Namen tragen, aber alle aus tiefster Intuition und Kontemplation geschaffen wurden. Also hat doch „Irgendetwas“ die Sinne der Heiler, Seher und Schamanen auf immer das gleiche, nämlich ganzheitliche Konzept aufmerksam machen wollen.
Ein weiteres Beispiel dafür ist die Chakrenlehre, die etwa um die gleiche Zeit (4000-3000 vor der Zeitenwende) bei vielen Kulturen rund um den Erdball mit natürlich unterschiedlichen Benennungen entstanden ist, zum Beispiel bei den Hopi Indianern, Mayas, Inkas, Chinesen und Indern.
Die Ayurvedische Heillehre ist keine dogmatisches und starre Methode und verfährt nicht, wie es leider in der modernen Medizin häufig der Fall ist im Ausschlußverfahren , sondern hat sich im Laufe der Jahrhunderte an die ganzheitlichen und umweltbedingten Gegebenheiten angepasst und ist daher auch in heutiger Zeit gerade in der Westlichen Welt eine beliebte Methode die Gesundheit entweder wieder herzustellen oder zu erhalten. Hierbei sei gesagt, dass viele Kosmetikinstitute- und Hersteller aufgrund der Beliebtheit der Ayurveda mit Behandlungen und Präparaten werben, die meistens jedoch sehr wenig mit der Ayurvedischen Heilkunst zu tun haben, sondern eher auf Schönheit, Verjüngung und Entspannung abzielen. Dieses sind natürlich auch Elemente der Ayurveda, mein kleiner Bericht befasst sich jedoch mehr mit dem Prinzip: Krankheit-Heilung-Gesundheit und die Herangehensweise auf dem Prinzip dieser alten Indischen Heilkunst.
Auch eine „Schubladendiagnose“ wird man bei einem authentischen und wahrhaft erfahrenen Ayurveda Arzt nicht bekommen. Es steht die individuelle Konstitution des Einzelnen im Vordergrund, da jedes Lebewesen als einzigartig erachtet wird. Diagnostiziert wird vorwiegend über eine sehr spezifische Pulsmessung. Traditionell wird bei der Frau am linken Arm und beim Mann am rechten Arm gemessen. Anders als wir es kennen, erfolgt die Messung mit drei Fingern. Dabei misst der Zeigefinger den Vata-Puls (wendig wie eine Schlange), der Mittelfinger den Pitta-Puls (hüpft wie ein Frosch) und der Ringfinger den Kapha-Puls (gleitet dahin, wie ein Schwan).
Desweiteren geben Zungenfarbe und Belag sowie die Augen Aufschluss über den Gesundheitszustand oder etwaige Störungen der einzelnen Prinzipien. Die Behandlung in der ayurvedischen Heilkunst erfolgt mit: Ernährung (dosha-ausgleichende Zutaten, Vermeidung von Zutaten die zu einer Dosha-Überbetonung und somit zu Störungen beitragen könnten) Heilpflanzen (Kräutertabletten, Tee (Infuse), Heilpflanzenöle- und Tinkturen und anderen Ölmassagen (Gesichts- und Kopfmassage, Sinkronmassage mit zwei Masseuren) Ölgüsse (Stirnguss – sanskrit: Shirodhara) Wärmedampfbäder (oft mit dampfendem Kräutersud) Einläufe & Aderlass & Erbrechen Nasenreinigung Yoga-Übungen & Meditation (abgestimmt auf das jeweilige Dosha-Prinzip)
Erbrechen: Sud und Trünke mit bestimmten Kräutern und Ghee werden dem Patienten verabreicht. Die Kräuter sorgen dafür, dass sich Gifte und Krankheitsursachen im Magen sammeln. Der Patient leitet sie durch das Erbrechen aus.
Die DOSHAS
Vata – Bewegung Der Vatatyp (Bedeutung: „sich bewegen“) ist eher schlank und zart gebaut, neigt zum Frieren und ist etwas unstet in seiner Geisteshaltung. Seine Elemente sind #Luft und Äther. Die Harmonie dieser Elemente kann beim Vata dafür sorgen, dass die Klarheit wächst, oder schlichtweg Appetitlosigkeit aus dem Weg geräumt werden kann. Auch hilft das bei Nervosität oder auch Schlafstörungen.
Pitta – Transformation/Stoffwechsel Der Pittatyp ist von mittelschwerer Gestalt. Er ist mutig und sein Körper braucht viel Bewegung. Das Wort Pitta bedeutet im Sanskrit „erhitzen“ und da sein Körpertyp eher warmer Natur ist, benötigt er eher Abkühlung. Er bevorzugt deshalb kalte Speisen und Getränke. Hier kommen die Elemente Feuer und Wasser zusammen.
Kapha – Substanz und Stabilität Kapha steht dann schließlich für die Elemente Wasser und Erde. Sein Charakter zeichnet sich durch Ruhe und Kraft aus. Er geht Dinge systematisch an und hat ein gutes Langzeitgedächtnis, seine Auffassungsgabe ist gemütlich. Sein Körperbau ist eher schwer und seine Natur ist kühl.
Wer herausfinden möchte, welches der drei Doshas ihn ausmacht, findet hier einen Link zu einem Test (Quelle: Europäische Akademie für Ayurveda): https://www.naturheilmagazin.de/.../test.../teil-1.html
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