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AutorenbildMaren Kunst

Der keltische Jahres- und Baumkalender

Aktualisiert: 29. Juni 2022

Ich habe schon einige Male zum Ausdruck gebracht, wie unendlich bedauerlich ich es finde, dass es keine schriftlichen Überlieferungen unserer keltischen Vorfahren, insbesondere über ihre Heilkunst, gibt und dass all die, die über sie erfahren wollten, wollen oder sich als «studiert» dazu berufen oder befähigt fanden und finden, meinten und meinen irgendetwas Präzises über unserer Ahnen sagen zu können, vermutlich im eigentlichen Sinne ebenso «im Dunkeln» tappten und tappen.

Doch vielleicht ist es auch genau gut so. Vielleicht braucht, entgegen der zivilisierten Entwicklung, die mit der grausamen Hinrichtung eines heilenden und wissenden Mannes, wahres Wissen keine Beweise, Verhaltenskodexe, gigantische Grabmäler und Nachschlagewerke. Mir gefällt besonders diese Egolosigkeit und das Verstehen der eigenen Nichtigkeit, die durchaus mit großen Aufgaben gekoppelt gewesen sein mag, aber dennoch stehen wir nur vor Pflanzen bewachsenen Hügeln oder Megalithen, wenn wir unseren Ahnen gedenken wollen und nicht vor prachtvollen und gewaltigen Monumenten, die einer oder einem Einzigen gewidmet sind und bei deren Erbauung 10000de aus Erschöpfung oder bei Unfällen das Leben verloren – was uns doch eigentlich ALLEN heilig sein sollte, das Leben meine ich, oder? Denn sind wir, Pflanzen, Menschen, Tiere und alles was da wächst und gedeiht nicht dazu geschaffen, um zu LEBEN?

Wer wirklich wissen WILL, muss seinen eigenen Geist anstrengen. Doch der Geist ist ein strenger Lehrer und Führer und prüft, ob man einem bestimmten Wissen und der Reise dorthin überhaupt gerecht wird und gewachsen ist...


Mein Beitrag hier zum Thema – Keltisches Jahr und Baumkalender ist nur der Ausdruck meiner Intuition und meines Verstehens, von eben dem was im Dunkeln liegt.


Im Dunklen tappen ist dabei ein guter Beginn. Denn im Dunkel beginnt alles neu. Für das Lesen von diesem Artikel müsste sich der interessierte Leser sich für einige Minuten von seiner «kalendarischen und linearen» Zeit -und Weltanschauung trennen. In meinem Verstehen, hatten es unsere Vorfahren, in dieser Hinsicht wie auch in anderen Dingen einfach besser drauf. Sie lebten in KREISEN. Rund wie die Planeten und unsere schöne Sonne oder elliptisch oder rund wie ihre Bahnen erfuhren sie Stunden, Tage, Monate und Jahre. Dabei war noch nicht einmal jedes Jahr gleich lang, zählte nicht die gleiche Tageszahl. Rat gab ihnen unser treuer Begleiter der Mond auf seiner Reise am Himmel und mit seinem Widerstrahl des Sonnenlichtes. Ihr Jahr begann im nebligen November zu Neumond, also in der Dunkelheit und zählte nur zwei Jahreshälften, den Winter und den Sommer. Dennoch gab es acht Kardinalpunkte im Jahresverlauf.


Vier waren dem Mond gewidmet:

Samhain (Winterbeginn)

Imbolc

Beltane (Sommerbeginn)

Lugnasad

und vier der Sonne gewidmet:


Wintersonnenwende

Frühjahrs Tages & Nachtgleiche (Ostara)

Sommersonnenwende

Herbst Tages & Nachgleiche (Marbon)


Wobei man intensiv in Betracht ziehen muss, dass alle Festivitäten um diese Ereignisse zu Vollmond stattfanden, weswegen ich in meinem Beitrag hier vollkommen auf Daten und Zahlen verzichten möchte (ausgenommen die Daten der Geburtsbäume). Ich persönlich finde es anstrengend, wenn ich mich irgendwo über die Kelten belesen möchte, ständig mit Daten konfrontiert zu werden, die im keltischen Sinne gar keinen Sinn machen, weil sie nicht von Bedeutung waren und obendrein die ständige Gleichsetzung mit christlichen Feiertagen und Gottheiten über mich ergehen lassen muss. Mich verwirrt das und setzt den eigentlicheren Inhalt all zu oft in den Nebensatz. Vielleicht auch nur aus Hilflosigkeit des "im Dunkeln Tappens" und damit man "Irgendetwas" in "Irgendeinen" zeitlichen Rahmen stopfen kann. Aber trotzdem, ärgert es mich häufig.


Die Kelten lasen die Jahresereignisse dem Mond und seinen Phasen: Neumond, zunehmender Mond, Halbmond, Vollmond und abnehmender Mond ab. Beginn, Ende, Ernte. Visionen und Entscheidungen und alles Lebenswichtige ersahen sie in seinem Beleuchtungsstand. Ein Beispiel hierfür ist die Kräuterernte. Die Druiden sammelten die Heilkräuter vorwiegend um den Neumond herum, da sich um diese Zeit die Kraft des Krautes eben in sich zurück gezogen hatte und sie der Meinung wahren, dass zu Vollmond zum Beispiel die Pflanzen viel zu exponiert und verwässert waren.


Zum Novembervollmond verabschiedet der Gott Samhain den Erntegott Lug (Lugnasadh) vom Jahresthron. Mit seiner Herrschaft beginnt nun ein neues Jahr. Als kreativer Mensch ist mir diese Vorstellung sehr schlüssig und angenehm, denn wenn ich mir manchmal vorstelle, wie die namenlose Schöpferkraft alles ersann und kreierte, kann ich mir besser vorstellen, dass sie sich in ihr Wesentliches zurück zog und eher in Abgeschiedenheit und bei knapper Beleuchtung zu Inspiration fand, als komplett exponiert, für jeden sichtbar und bei gleißendem Lichte. Das soll jetzt überhaupt nichts heißen, aber da kriege ich auch nichts Tiefes und Überdauerndes zu Stande. Man ist ja dann viel zu sehr abgelenkt und in irgendwelchen Interaktionen verstrickt.

Auch zu diesem Thronwechsel gibt es eine Menge Interpretationen, die ich um nicht unhöflich zu werden, schlicht und ergreifend langweilig und viel zu menschlich finde. Warum kann es sich Mensch einfach nicht vorstellen, dass sich ein Thronwechsel mit einem gütlichen Handschlag vereinbaren lässt. Warum wird Samhain als schwarzer Gott, Sonnenhirschtöter, Entführer und Vierschlepper der Vegetationsgöttin dar gestellt? Es ist sein verdammter Job Mensch und Natur in sich zurück zurufen und zu adstringieren, damit sie ruhen und neu schöpfen und erschaffen können. Warum gefällt es dem Gros der Menschheit immer nur im Gewinnen und Verlieren zu denken und schlimmer noch zu handeln?


Die Pflanzen und Bäume des Samhain und der Morrigana (Novembervollmond):

Tollkirsche, Beifuß, Knoblauch, Bilsenkraut, Engelwurz, Nüsse,

Eibe, Tanne, Mistel, Stechpalme


Lebensbaum für Geborene zwischen 24. Oktober bis 11. November Nussbaum

Lebensbaum für Geborene zwischen 12. November - 21. November Kastanie

Lebensbaum für Geborene zwischen 22. November - 1. Dezember Esche

Lebensbaum für Geborene zwischen 2. Dezember - 11. Dezember Hainbuche

Lebensbaum für Geborene zwischen 12. Dezember - 21. Dezember Feigenbaum



Die Pflanzen und Bäume der Wintersonnenwende, Alban, Yule und der Rauhnächte:

Stechpalme, Mistel, Efeu, Tanne, Fichte, Beifuß, Rosmarin, Myrte

In den Rauhnächten wurde mit Beifuß, Wacholder, Mariengras und Tannenharz geräuchert.


Lebensbaum für Geborene am 22. Dezember Buche


Die Pflanzen und Bäume des Imbolc und der Göttin Brigid (Februarvollmond):

Birke, Schneeglöckchen, Winterlinge, Märzenbecher, Krokus, Buchsbaum


Lebensbaum für Geborene zwischen 23. Dezember bis 1. Januar Apfelbaum

Lebensbaum für Geborene zwischen 2. - 11. Januar Tanne oder Eibe

Lebensbaum für Geborene zwischen 12. - 24. Januar Ulme

Lebensbaum für Geborene zwischen 25. Januar - 3. Februar Zypresse

Lebensbaum für Geborene zwischen 4. bis 8. Februar Pappel

Lebensbaum für Geborene zwischen 09. - 18. Februar Zürgelbaum

Lebensbaum für Geborene zwischen 19. - 29. Februar Kiefer

Lebensbaum für Geborene zwischen 01. - 10. März Weide

Lebensbaum für Geborene zwischen 11. - 20. März Linde

Die Pflanzen und Bäume der Frühlings-Tages & Nachtgleiche:

Schwarzdorn, Ulme, Ginster, Pestwurz, Huflattich, Holunder, Hasel, Klee, Sauerklee, Primel


Lebensbaum für Geborene am 21. März Eiche

Die Pflanzen und Bäume zu Beltane und der Götter Belenos und Belisama (Maivollmond):

Birke, Fichte, Bilsenkraut, Waldmeister, Weißdorn, Gänseblümchen, Margeriten, Schlüsselblume, Veilchen, Bärlauch, Baldrian, Gundermann, Brunnenkresse


Lebensbaum für Geborene zwischen 22. - 31.. März Haselnuss

Lebensbaum für Geborene zwischen 1.. - 10.. April Eberesche

Lebensbaum für Geborene zwischen 11.. - 20.. April Ahorn

Lebensbaum für Geborene zwischen 21.. - 30.. April Nussbaum

Lebensbaum für Geborene zwischen 1. - 14.. Mai Pappel

Lebensbaum für Geborene zwischen 15.. - 24.. Mai Kastanie

Lebensbaum für Geborene zwischen 25. Mai.. - 3. Juni Esche

Lebensbaum für Geborene zwischen 4.. - 13.. Juni Hainbuche


Die Pflanzen und Bäume zur Sommersonnenwende:

Eiche, Königskerze, Hanf, Flachs, Beifuß, Eisenkraut, Gundermann, Bärlapp, Johanniskraut, Farn, Eberesche, Arnika, Kamille, Ringelblume, Holunderblüte, Schafgarbe, Ziest, Klette, Blutwurz


Lebensbaum für Geborene zwischen 14.. - 23.. Juni Feigenbaum

Lebensbaum für Geborene am 24. Juni Birke


Die Pflanzen und Bäume zu Lugnasadh und der Götter Lugus und Annona (Augustvollmond):

Korngetreide, Kornblume, Klatschmohn, Kornrade, Feldkamille, Esche, Brennnessel


Lebensbaum für Geborene zwischen 25. Juni.. - 4. Juli Apfelbaum

Lebensbaum für Geborene zwischen 5.. - 14.. Juli Tanne oder Eibe

Lebensbaum für Geborene zwischen 15. - 25.. Juli Ulme

Lebensbaum für Geborene zwischen 26.. Juli - 4.. August Zypresse

Lebensbaum für Geborene zwischen 5. - 13. August Pappel

Lebensbaum für Geborene zwischen 14. - 23. August Zürgelbaum

Lebensbaum für Geborene zwischen 24. August - 2. September Kiefer

Lebensbaum für Geborene zwischen 3. - 12. September Weide

Lebensbaum für Geborene zwischen 13. - 22. September Linde


Die Pflanzen und Bäume zur Herbst Tages & Nachtgleiche, Marbon und des Gottes Lug:

Obst (ganz besonders der Apfel), Nüsse, Wein, Besenheide, Heide, Herbstzeitlose


Lebensbaum für Geborene am 23. September Ölbaum

Lebensbaum für Geborene zwischen 24. September - 3.Oktober Haselnuss

Lebensbaum für Geborene zwischen 4. - 13. Oktober Eberesche

Lebensbaum für Geborene zwischen 14. - 23. Oktober Ahorn




Quellen: Den Baumkalender habe ich mit herzlichem Dank der Seite baumprüfung.de entnommen.


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