Man muss nicht einmal ein Baumkenner sein, um die schlanke und grazile Birke zu erkennen. Mit ihrem weiß melierter, weich silbrig schimmernden Stamm und ihren feingliedrigen Ästchen, die sich wie schlanke Finger, geschmückt mit saftig hellgrünen Blättern, dem Betrachter zum Handkuss anbieten, hebt sie sich bereits rein optisch von anderen Bäumen ab und macht es selbst dem Pflanzen unkundigen Spaziergänger einfach, sie zu erkennen.
Die Birke ist ein Baum des Nordens. Sie ist bis an die Grenzen zur polaren und subpolaren Klima- und Ökologiegrenze in Europa, Nordamerika und Asien zu finden. Stattliche Exemplare können eine Wuchshöhe von über 30 Metern und ein Lebensalter von bis zu 170 Jahren erreichen.
Bei unseren nordischen Vorfahren in den alteuropäischen Kulturen war die Birke, genau wie die Eiche ein verehrter und viel genutzter Baum. So wurde zum Beispiel aus der jungen Rinde Umhänge, Matten und Taschen gefertigt, auch Schuhe und Behälter, Löffel und Teller. Kochtöpfe nähte man aus Birkenrinde und verschloss die Nähte mit Birkenharz. Gerollte Birkenrinde diente als Fackel. Das leicht entzündbare Holz spendete Wärme als Feuerholz und der Pilz, der auf altem Birkenholz wächst, diente als Zunderschwamm. Im Brauchtum galt die Birke mit ihrem frühlingshaften und jungem Charakter als Symbol der Fruchtbarkeit. Als solches beschlugen die Bauern im Frühjahr mit Birkenästen alles, was gedeihen und wachsen sollte, Pflanzen, Tiere aber auch die jungen Mädchen... Ihrem weißen Gewand verdankt sie auch die Symbolik der Jungfräulichkeit. Was ihre eigene Vermehrung angeht, so ist die Birke unabhängig. Sie ist auf Bienen und andere Insekten nicht angewiesen, sondern bestäubt ihre Umgebung selbst. Einzig der Wind hilft ein wenig nach und schüttelt ihre mit Pollen prall gefüllten Kätzchen aus und trägt die Samen in kleinen gelb-grünen Wölkchen davon. Dem einen oder anderen Menschen kann oder könnte dieses besonders im Frühjahr, die Freude an der Frühjahrspracht mit tränende Augen und Niesen etwas verhageln. Wer empfindlich auf den Pollenflug reagiert, kann sich zum Beispiel mit Blüten- und Pollentee, sowie heimischem Honigsorten, die entsprechende Pollen enthalten, sowie regelmäßigen Spaziergängen, desensibilisieren.
Die zarten und jungen Blätter der Birke eignen sich bestens für eine Frühjahrs- und Entschlackungskur. Dazu kann ich einen frischen Presssaft oder Smoothie aus Birkenblättern, Brennnesselblättern und Löwenzahn empfehlen. Morgens und mittags ein Likörglas über eine Woche eingenommen, schwämmen Verunreinigungen und Wasseransammlungen aus, spülen die Nieren und reinigen das Blut. Am Abend verzichte ich auf diesen Gesundheitstrunk, da er auch ordentlich harntreibend ist und ich mal die Erfahrung gemacht habe, die halbe Nacht zwischen Bett und Bad unterwegs gewesen zu sein...
2 bis 3 Liter Tee aus frischen Birkenblättern haben die gleiche Wirkung. Wichtig ist dabei, viel zu trinken, Wasser oder zum Beispiel ein leckeres Ingwerwasser (Ingwer raspeln oder klein schneiden und mit heißem Wasser übergießen. Ein wenig stehen lassen und man hat für den ganzen Tag ein schönes frisches Getränk parat.)
Der Nierenbaum, BIRKE
Rund 70 Liter Flüssigkeit transportiert eine Birke im Frühling jeden Tag von der Wurzel in die Baumkrone, damit die Zweige Blätter und Blüten treiben können. Das kann man an einem geeigneten und ruhigen Ort sogar hören. Wenn man nämlich ein Ohr an den Stamm hält und die Umgebung still und leise ist, ist dieses Fließen als Rauschen wahr zu nehmen. Die besondere Beziehung der Birke zum Wasser und zum menschlichen Wasserhaushalt wurde bereits früh erkannt. Deswegen wurde die Birke auch "Nierenbaum" genannt.
Die Heilwirkung der BIRKE bei:
bakteriellen und entzündlichen Harnwegserkrankungen, Blasenentzündung, Nierenschwäche, Nierensteine
Gicht und rheumatischen Erkrankungen
Haarausfall und Schuppenbildung
Ödemen, Hautunreinheiten, Ekzemen, Flechten, Neurodermitis und Psoriasis
Diabetes mellitus
Haarausfall und Schuppen
Durchfall
Tumoren
Augenringen
BIRKE wirkt:
blutreinigend harntreibend antiseptisch stoffwechselfördernd schmerzlindernd und abschwellend (bei Belangen der Gelenke, Gicht und Rheuma)
Knospen: schweißtreibend (als Fiebermittel) wundheilend schmerzstillend (bei Rheumatischen Belangen, Gicht oder schmerzenden Gelenken)
Blätter: stark harntreibend (Entschlackung, Blutreinigung; Rheuma, Gicht und andere Stoffwechselerkrankungen) stoffwechselfördernd entzündungshemmend haut reinigend haarwuchsfördernd tonisierend gegen Juckreiz (bei Hautbelangen; Flechten und Ekzemen)
Rinde: entzündungshemmend antitumoral (Betulinsäure kann Krebszellen zerstören, indem sie die Apoptose, den Selbstmord der Krebszellen, auslöst)
Die wichtigsten Inhaltsstoffe der BIRKE:
Flavonoide (Hyperosid und Avicularin) und Triterpene, Phenolcarbonsäuren
Saponine, Salicylsäureverbindungen, Gerbstoffe und Vitamin C
Betulin und Betulinsäure (in der Rinde) bei chronischen Hauterkrankungen und Tumoren
ätherisches Öl
XYLIT - Birkenzucker
Xylit wird vorwiegend aus der Rinde von Birken und Buchen gewonnen. Es ist als ein natürliches Zuckeralkohol in vielen Pflanzen vorhanden, zum Beispiel in Blumenkohl, Erdbeeren, Himbeeren und Pflaumen.. Da Xylit wie gesagt ein Zuckeralkohol ist und nicht zu den Kohlenhydraten gehört, ist es hervorragend als diätetisches Süßungsmittel geeignet.
Xylit ist insbesondere bei der Zahnpflege eine ausgezeichnete Alternative zu chemisch produzierten Zahnpflegeprodukten. Es mindert nicht nur Karies sondern beugt ihr auch sanft vor. Ich mische Xylit in Kokosnussöl und füge ein paar Tröpfchen ätherisches Minzöl und Natron hinzu und habe so einerseits eine Zahncreme als auch ein Öl, dass ich „ziehen“ kann. Das heißt, dass ich das Öl für einige Minuten im Mund belasse und es durch die Zähne ziehe.
Birkensaft
Am wirkungsvollsten ist für die Entschlackung und zur Schönheitspflege der Birkensaft geeignet. Diesen kann man, wenn man sich auskennt und geübt ist, selbst zapfen, ansonsten ist Birkensaft auch im Handel und in ausgesuchten Apotheken erhältlich. Die alten Europäer zapften im Frühling Birkenstämme an, um Birkensaft zu gewinnen. Birkensaft galt nicht nur als Schönheitstrank, sondern auch als Mittel gegen Impotenz.
Der Birkensaft wird zwischen März und Anfang Mai gewonnen. Dazu braucht man eine Birke, die einen Meter über dem Boden mindestens einen Durchmesser von 20 cm hat. Jüngere Birken kommen für die Saftgewinnung nicht in Frage.
Wichtig! Der Birkensaft gehört der Birke! Sie produziert ihn zum eigenen Wachstum und Stoffwechsel. Wenn man höflich fragt, gibt sie sicher bereitwillig und gerne davon ab. Also bitte nicht dauermelken und mehrfach punktieren. Die benutzte Birke sollte einem selbst gehören oder man braucht die Genehmigung, ihr Saft abzuzapfen. Sonst könnte man Ärger mit dem Waldbesitzer bekommen, wegen Baumfrevel.
Birkenkohle
Die Einnahme der Birkenkohle hilft bei Durchfall, weil die Kohle die Flüssigkeit und Schadstoffe im Darm aufsaugt.
Birkenteer
Der Birkenteer wird aus Birkenholz, Rinde und Wurzeln durch trockene Destillation gewonnen. Er hilft gegen chronische Hauterkrankungen, indem er die Haut reizt und den Entzündungsprozess neu aktiviert. Anschließend besteht die Chance, dass das Ekzem abheilen kann.
Birkenblätter
sind essbar und können daher auch in der Küche verwendet werden, zum Beispiel in Pestos, in Salaten oder zum Garnieren von Speisen.
Quellen:
kraeterweisheiten.de; heilpraxisnet.de; heilkraeuter.de
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