Waschwurz
Das hübsche Seifenkraut mit seinen zart duftenden weiss bis rosafarbenen Blütchen ist eine Heilpflanze, die uns besonders im Winter bei ERKÄLTUNGSkrankheiten und starken schleimproduzierenden Erkrankungen der ATMUNGSORGANE unterstützend zur Seite stehen kann. Das Seifenkraut enthält nämlich hohe Mengen an SAPONIENEN, die auch hartnäckigen Schleim lösen und den Abtransport somit erleichtern.
Die sogenannten Saponinglykoside sind wasserlöslich und bildet einen seifenartigen Schaum und daher ist SEIFENKRAUT auch eine Alternative zu chemischen Shampoos, Duschgelen und auch Waschmitteln.
Ich verwende den Seifenkrautsud auch bei der Herstellung meiner Cremes als Wasserphase. Zum einen, weil Seifenkraut bei UNREINER HAUT und PICKELCHEN hilft, zum anderen weil SAPONINE auch die Eigenschaft haben, Öl und Wasser zu emulgieren und so habe ich gleichzeitig noch einen natürlichen Emulgator. Auf die Anwendung als Reinigungsmittel deutet auch bereits der lateinische Name SAPONARIA, von Sapo=Seife hin.
DIOSKURIDES erwähnte bereits in seiner Materia Medica: "Die Wollwäscher gebrauchen es zum Reinigen der Wolle..."
Bei Hieronymus BOCK (Mitte 16. Jh.), wird das Kraut auch als Speichelwurz bezeichnete. Dort wurde das Seifenkraut innerlich bei Leber- und Milzbeschwerden verwendet sowie für Bronchialbeschwerden (keuchende Menschen mit schwerem Atem).
Äußerlich nutzte man das Seifenkraut gegen Grind, bei Augenbeschwerden sowie gegen Fieberbeulen.
In der Heilkunde werden sowohl die Wurzeln als auch das Kraut verwendet, wobei der Anteil der Saponine in den Wurzeln höher ist.
Heilwirkung bei:
Erkrältungsbeschwerden
Husten
Bronchitis
Grippe
Schleimhautentzündung
Halsentzündungen
Akne
leichteren Hauterkrankungen
Psoriasis (Schuppenflechte)
Ekzeme
Hautflechten
Herpes
Augenschmerzen
Gelbsucht
Leberleiden
Seifenkraut wirkt:
schleimlösend
adstringierend
blutreinigend
pilzhemmend
antiviral
antibakteriell
hautreinigend
gallensekretionsfördernd harntreibend
schweißtreibend
tonisch
Inhaltsstoffe des Seifenkrauts:
Saponine
Harze
Als Heilpflanze empfielt sich das Seifenkraut als:
TEE oder INFUSE bei Belangen der ATEMWEGE. Als WASCHUNG, HYDROLAT, SALBE bei Belangen der HAUT
SEIFENKRAUT für Haar und Wäsche:
Das Seifenkraut wurde bereits in alter Zeit von Kräuterkundigen auch aufgrund seiner reinigenden Wirkung geschätzt. Ebenso wie unter anderem Ringelblumen, Beinwell, Efeu, Eibisch und Süßholzwurzeln enthält das Seifenkraut wie gesagt viele Saponine (pflanzliche Tenside), die ebenfalls in indischen Waschnüssen vorkommen.
Seifenkraut eignet sich sowohl zur Haarwäsche als auch zum Wäsche waschen. Die Saponine im Seifenkraut sind milder zur Kopfhaut und den Haaren und zu den Fasern feiner Stoffe wie Wolle, Kashmir, Seide und anderen.
Stark fettiges oder verunreinigtes Haar (Staub, Haargel, Haarspray) oder stark beschmutzte Wäsche, bedürfen noch Zusätze wie Naton, Zitronensaft, Kernseife oder anderem um richtig sauber zu werden.
Und so einfach geht's:
Zwei gute Handvoll Seifenkraut werden mit einem Liter heissem Wasser übergossen und einen Tag verschlossen ziehen gelassen.
Man nimmt etwa 200 bis 300 ml vom Sud und giesst ihn einige Male über den Kopf. Der herunter rinnende Sud wird in einer Schüssel aufgefangen und wieder über den Kopf gegossen. Um die Reinigungsleistung zu verbessern, massiert man den Sud in die Kopfhaut und Haare ein, und spült ihn abschließend aus. Anders als bei Shampoos entsteht ebenso wie bei der Haarwäsche mit NATRON kein Schaum, weshalb sich das Haarewaschen mit Seifenkraut die ersten Male etwas ungewöhnlich anfühlt. Die restliche Menge des aufbereiteten Suds kann zwei Wochen lang benutzt werden.
Eine APFELESSIG Spülung ist nach der Haarwäsche besonders angenehm und zu empfehlen bei leicht FETTENDEM Haar.
Eine KAMILLEN-RINGELBLUMEN Spülung aus einem Sud vermeidet den Gelbstich bei BLONDEM Haar.
Für einen schönen Glanz und zur Stärkung des Haares empfielt sich zum Beispiel eine Spülung aus einem BRENNNESSEL Sud.
Seifenkraut als Waschmittel
Zum WASCHEN wird der komplette Sud also 1Liter verwendet.
Aus der MATERIA MEDICA von Pedanius DIOSKURIDES über das Seifenkraut
=192. Seifenkraut.
Saponaria officinalis (Caryophyllaceae) - Seifenkraut
Das Struthion [Einige nennen es Kerdon, Andere Katharsis, auch Struthiokamelos, Chamairyton, die Propheten Chaliryton, die Römer Radix anaria oder Herba laria, die Aegypter Oino, die Afrikaner Syris] ist bekannt.
Die Wollwäscher gebrauchen es zum Reinigen der Wolle, seine Wurzel ist scharf und harntreibend. Es hilft bei Leberleiden, Husten, Orthopnöe, Gelbsucht, wenn ein Löffel voll davon mit Honig genommen wird. Den Bauch regt es an. Mit Steckenkraut und Kappernwurzel genommen zertrümmert es den Stein und lässt ihn mit dem Urin abgehen; es erweicht auch die verhärtete Milz, befördert, im Zäpfchen eingelegt, die Menstruation und tödtet sicher die Leibesfrucht. Mit Grütze und Essig umgeschlagen bessert es den Aussatz. Mit Gerstenmehl und Wein gekocht zertheilt es die Geschwülste. Es wird den Kollyrien, welche das Gesicht schärfen und den Salben zugesetzt. Es erregt ferner Niesen, und wenn
es fein gerieben mit Honig in die Nase gebracht wird, so reinigt es durch den Mund.
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