Alte Namen für den duftenden und heilenden Strauch sind zum Beispiel Gedenkemein, Brautkraut oder TAU des MEERES (lat. ROS für Tau und MARINUS „zum Meer gehörend“).
Letzteren finde ich nicht nur am schönsten, er deutet auch auf die Heimat des Rosmarin hin, nämlich die Gegenden rund ums Mittelmeer. Wenn man ihm dort wild wachsend begegnet, lockt er von weitem schon mit seinem betörenden Duft und man kann über seine beachtliche Erscheinung in Form von bis zu 2 Meter großen Sträuchern mit knorrigem Geäst staunen, die mir ähnlich wie jahrhundertealte Bäume das Gefühl von Würde, Weisheit und Erfahrung vermitteln.
Und genau so ist es ja auch. Der ROSMARIN ist von Beginn der Aufzeichnungen über Heilpflanzen immer dabei gewesen und hat durch seine Kräfte durch die Epochen hinweg, auch eine besondere Symbolik im Brauchtum bekommen.
In der Antike galt der Rosmarin als Geschenk der Göttin der Liebe und Schönheit Aphrodite an den Menschen und als Symbol der Liebe, Treue und Sehnsucht und hatte und hat regional einen festen Platz in Hochzeitszeremonien. Die Ägypter verwendeten den Rosmarin bei Einbalsamierungen nicht nur als Mittel gegen Fäulnis sondern wollten den Toten auch die Reise mit dem herrlichen Duft des Rosmarins angenehmer gestalten.
SHAKESPEARE lässt Ophelia Hamlet einen Kranz aus Rosmarin als Zeichen der Treue binden und lässt Hamlet sagen: „… da ist Rosmarin, das ist zur Erinnerung, ich fleh’ euch an, liebes Herz, gedenket mein.“
SIMON & GARFUNKEL verewigten den Rosmarin als Symbol der Liebe und Treue zusammen mit Petersilie, Salbei und Thymian in der wunderschönen Version des Englischen Volksliedes "Scarborough Fair".
Rosmarin gilt außerdem seit alter Zeit als eine bewehrte RÄUCHERPFLANZE gegen Böses und Negatives.
Auch als Symbol der bleibenden Erinnerung hat der Rosmarin in Totenkulten und Beerdigungszeremonien durch die Jahrtausende hinweg einen bedeutsamen Platz.
Als HEILPFLANZE wird er von PLINIUS dem Älteren und DIOSKURIDES im ersten Jahrhundert erwähnt. Dioskurides schrieb ihm erwärmende Kraft zu und empfahl ihn gegen Gelbsucht und als Zusatz zu kräftigenden Salben. Nach Plinius war seine Anwendung dem Magen sehr zuträglich.
Das ins 6. Jahrhundert datierte PSEUDO-APULEIUS HERBARIUS (der Autor ist unbekannt, daher Pseudo-Apuleius) empfiehlt den Rosmarin gegen Zahnschmerzen, Ermattung, Schmerzen der Leber und der Eingeweide, Husten. (Rosmarinkraut mit Pfeffer und Honig zu Pastillen verreiben), weiße Flecken in den Augen (Die Asche vom Rosmarinkraut mit Honig einreiben) und zur Behandlung frischer Wunden.
Im Kräuterbuch von MATTHIOLI wurde der Rosmarin bei Verdauungsproblemen sowie bei Beschwerden an Leber und Milz empfohlen. Auch wurde es als Kraut beschrieben, welches imstande ist das HIRN und die SINNE zu stärken.
Die Heilwirkung des ROSMARIN auf einen Blick, bei:
leichtere psychische Störungen nervöse Unruhezustände Erschöpfung Depressionen Migräne Gedächntnisschwäche schwachem Gemüt Zahnfleischentzündungen Mund- und Rachenentzündungen Durchblutungsstörungen Kreislaufschwäche Rheuma und Gicht Gelbsucht Verdauungsbeschwerden Reizdarm Muskelschmerzen Zerrungen Ischias Nervenschmerzen Parkinson schlecht heilenden Wunden Appetitlosigkeit Menstruationsbeschwerden Haarausfall Wurmbefall
Rosmarin wirk sehr begünstigend bei blässlich, anämischen und älteren Menschen mit Kreislaufproblemen
ROSMARIN wirkt: schmerzstillend tonisierend entzündungshemmend krampflösend antibakteriell antimykotisch (bei Hefen und Schimmel) entspannend beruhigend kreislaufstärkende harntreibend krampflösend belebend durchblutungsfördernd
Die Inhaltsstoffe: Flavonoide Gerbstoffe (bis zu 8%, hauptsächlich Rosmarinsäure) Triterpene Kaffeesäure Ätherisches Öl (Kampfer, Carnesol, Borneol, Terpineol und Cineol u.a.) Glycolsäure Bitterstoffe Saponine Harze
Photo:naturkosmetik-werkstatt.at Quellen: Gert D. Wolff, wikipedia
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