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Die GERBSTOFFEN – TANNINE

Aktualisiert: 25. Feb. 2023

Sekundäre Pflanzenstoffe


Bei den Gerbstoffen handelt es sich um phenolische Verbindungen, genauer um Polyhydroxyphenole. Ihre Haupteigenschaft ist es Eiweiße zu binden oder ihre Struktur zu ändern, was ihnen auch den Namen gab. Sie dienten und dienen bei der Lederherstellung bei der Bearbeitung von Tierhäuten zur Haltbarmachung und zur Unterbindung des Fäulnisprozesses durch die Änderung der Strukturen der Eiweiße.

Die Eigenschaft bindend oder zerstörend auf Eiweiße zu wirken, macht die Gerbstoffe auch so wichtig in der Heilkunst und Medizin. Viren besitzen zum Schutz eine Eiweißhülle, die durch Gerbstoffe aufgelöst oder passierbar gemacht wird. Dadurch können dann therapeutische Substanzen zum Virus vordringen und an ihm wirken.

Gerbstoffe gehören ebenso wie zum Beispiel die Saponine zu den Anti-Nährstoffen. Also sie nähren nicht, sondern machen andere Nährstoffe ganz oder teilweise unbrauchbar. Deshalb befinden sie sich in den Pflanzen, als Schutz gegen Fraß-feinde, meistens im Holz, der Rinde, in Fruchthüllen, Hülsen und Blättern.


Wie wirken Gerbstoffe – Tannine ?

Sie sind sehr wirkungsvolle Antioxidantien. Also sie geben dem freien Radikal freiwillig das fehlende Elektron, so dass sich das Radikal dieses nicht bei einer gesunden Zelle mopsen muss. Als Nahrungsergänzung kennen vielleicht viele das sogenannt OPC, welches nichts anderes als ein Gerbstoffe ist. Die antioxidante Wirkung ist auch antitumoral und krebs-vorbeugend.

Gerbstoffe wirken antiviral (siehe oben) und antibakteriell.

Sie wirken stark zusammenziehend (adstringierend) und wundverschließend (Anwendung als Hämostatikum & Antiseptikum). Bei Wunden kommt es dabei zu einer Verdichtung und Austrocknung der Oberfläche und zur Bildung eines schützenden Films , weil die Nervenenden der Haut verändert und verhärtet werden (Nerven bestehen aus Eiweißen, siehe oben). Somit wirken die Gerbstoffe auch gleichzeitig blutstillend oder auch schweißmindernd.


Gerbstoffe, die innerlich angewendet werden, sorgen vor allem im Magen-Darm-Bereich zu einer oberflächlichen Verdichtung der Darmschleimhaut. In den Darm wird dadurch weniger Wasser abgegeben, der Darminhalt nimmt eine normale, feste Form an und Durchfall verschwindet.

Äußerlich angewendet helfen sie bei :

Entzündungen im Mund- und Rachenraum wie Zahnfleischentzündung oder Aphten

juckenden und nässenden Hauterkrankungen (z. B. kleine Verbrennungen, Windeldermatitis, Juckreiz)

Hämorrhoiden

Beschwerden im Genitalbereich (z. B. Scheidenausfluss)

starker Schweißsekretion

Augenentzündungen (Eiche)

offenen Beinen


Pflanzen mit einem hohen Anteil von Gerbstoffen:

Akazien

Bananen

Birken

Blut-Weiderich

Blutroter Storchschnabel

Breitwegerich &Spitzwegerich

Brombeer- und Erdbeerblätter

Echte Nelkenwurz

Eichenrinde

Fichten

Frauenmantel

Galläpfel (Siehe Photo)

Der Gallapfel, auch Eichengalle genannt, ist eine Pflanzengalle, die im Herbst an der Unterseite von Eichenblättern vorkommt. Er entsteht durch abgelegte befruchtete Eier von Gallwespen)


Gänseblümchen

Gänsefingerkraut

Gewöhnliches Eisenkraut

Hamamelisblätter

Hasenklee

Hauhechel

Heidelbeeren (getrocknet)

Hopfen

Johanniskraut

Kaffee

Kastanien

Kirschpflaumen

Kleine Brunelle

Kriechender Günsel

Mimosen

Quitten

Rose

Rosmarin

Salbei

Schlangenknöterich

Tee

Torf

Walnussblätter

Weintrauben

Wiesenklee

Wiesenknopf

Wurzeln


Auf zu viele Gerbstoffe sollte verzichtet werden bei einer Neigung zu Verstopfung und Eisen- oder Kalziummangel, da Gerbstoffe die Resorption beider Mineralien behindert.


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