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BALDRIAN (Valeriana Officinalis)

Aktualisiert: 6. Juni 2022

Stolz können Menschen mit einem Vornamen wie Valeriana, Valerie oder Valerina ihren Namen tragen, denn

Baldur von Johannes Gehrts, 1901

er bedeutet die/der Gesunde – Starke – Kraftvolle. Und so lautet auch der lateinische Pflanzenname des Baldrians "Valeriana" und deutet damit schon auf die seit alten Tagen hochgelobte Heilkraft des Baldrians hin.


Der Name Baldrian ehrt die Pflanze mit dem Germanischen Gott Baldur oder auch Balder genannt. Balder galt als Personifizierung der Sonne, Gott des Lichtes, der Güte und der Gerechtigkeit. Balder hatte einen Alptraum von seinem eigenen Tod, worauf hin seine Mutter Frigg alle Pflanzen und Tiere bat, ihren Sohn nicht zu verletzen. Nur der Mistelzweig schien ihr zu klein und nichtig, als das sie ihn um diesen Eid bat. Wie manchmal im Leben, sind es die kleinen Dinge die Große und Großes, zu Fall bringen und so wurde der scheinbar unsterbliche Balder mit einem Mistelzweig getötet. Aber keine Sorge, sein Tod war nur der Anfang seiner Karriere als Lichtbringer und Gottheit. Besonders in nordischen Kulturen steht sein Tod in Verbindung mit der SOMMERSONNENWENDE am 21. Juli, an dem sinnbildlich die Dunkelheit über das Licht wiegt und die Tage kürzer werden. Die WINTERSONNENWENDE kündigt indes die Wiedergeburt Balders an. Das Licht wiegt über die Dunkelheit und die Tage werden wieder länger. Interessant an dieser Stelle finde ich, dass es in der Zeit in der die Dunkelheit über das Licht wiegt, es insbesondere die Mistel ist, die grünt und gedeiht und die Baumkronen schmückt...


Wie sein Namensgeber gilt nun der BALDRIAN als Lichtbringer unter den Heilpflanzen und hilft jenen; deren Körper, Seele und Gemüt Hilfe benötigen.

Es gibt, auf fast alle Kontinente über 250 Arten des Baldrians. Die zur Heilung meist genutzten Arten sind der ECHTE BALDRIAN (Valeriana officinalis) und die INDISCHE NARDE (Valeriana jatamansi). In der Europäischen Heilkunde ist es durch die Jahrhunderte hinweg vornehmlich der Echte Baldrian der genutzt und beschrieben wurde und wird.

„Alle Formen von nervösen Zuständen,

ob im Krampf oder im Schmerz,

verlangen den Baldrian!“


so sagte einst SEBASTIAN KNEIPP.


Darauf deutet auch einer seiner Namen THERIAKWURZEL hin, die in vielen alten Kräuterbüchern den Baldrian beschreibt. Er galt lange Zeiten (auch während der Pest) zusammen mit KNOBLAUCH als „Theriak“ (Allheilmittel oder Wundermittel) der armen Leute und Bauern.

Die Heilwirkung des BALDRIANS bei:

PSYCHE & SEELE Unruhe Schlafstörungen (eine zu hohe Dosis führt hingegen zu Wachheit)

Konzentrationsschwäche

Spannungszustände

Entwöhnung von Beruhigungsmitteln, Alkohol und Nikotin Stress Angstträumen Reizbarkeit Lampenfieber Prüfungsangst

Hier sei gesagt, dass Baldrian zu einer Symptomlinderung verhilft, insbesondere bei Unruhe, Spannungszustände und Entwöhnungen. Jedoch sollten die Ursachen dieser Belange mehr im Fokus der Behandlung stehen, als deren Symptome zu bekämpfen. Dieses sind wie gesagt nur Symptome, welche als Hinweis zu verstehen sind. Gleiches gilt auch für körperliche Beschwerden.

Baldrian kann gut mit anderen Heilpflanzen kombiniert werden. Zum Beispiel mit Passionsblume, Damiana, Helmkraut (beruhigend, erhellend), HERZGESPANN (angst- und spannungslösend), Heu, Heublumen, Süßholz, Zimt (entspannend und schlaffördernd), KUDZU (Entwöhnungen) und viele mehr.

KÖRPER: Magen-Darm-Beschwerden

Erbrechen

Magenkrämpfen

Darmkoliken

Asthma

Muskel- und Nervenschmerzen

Rheuma und Arthritis

Neuralgien und Gürtelrose Herzbeschwerden Tinnitus Reizblase Augenkrankheiten Epilepsie

BALDRIAN wirkt: beruhigend krampflösend entspannend

schmerzstillend

INDISCHE NARDE (Valeriana jatamansi) ist abgeleitet aus dem Sanskrit Wort „Nalada“ und bedeutet soviel wie „Die Wohlriechende“.

Sie war in alten Zeiten eine sehr kostbare Handelsware die aus dem Osten kam und wurde zu herrlichen Ölen und Salben verarbeitet. Die bekannte Salbung der Füße JESUS mit Nardenöl, ließ Jesus trotz Kritik von Judas geschehen und deutete mit den Worten „Lass sie, damit sie es für den Tag meines Begräbnisses tue!“ auf sein Ende hin. Auch erzählt wurde, dass dem am Kreuze hängenden Jesus Nardenöl nachts heimlich am Stock auf ein Tuch geträufelt an den Mund gereicht worden sei – als SCHMERZ- und BERUHIGUNGsmittel.

Die Inhaltsstoffe: Ätherisches Öl (Wurzel): Bornylacetat, Valeranon, Valerenal, Bornylisovalerat, Isovalerensäure (charakeristischer Geruch), Beta-Caryophyllen

Lignane: pflanzliche Sedativa, vorbeugend gegen Erkrankungen des Herzens,immunstärkend Sesquiterpensäuren

Phenolcarbonsäuren

Valepotriaten (pflanzliche Inhaltsstoffe von Baldriangewächsen)

Alkaloiden: (Chatinin und Valerin lindern die Folgen eins nervösen, übersäuerten Magens, die sich in Form von Sodbrennen oder Magenbeschwerden bemerkbar macht.)

Amoniosäuren

Die KOMBINATION der Inhaltsstoffe wirkt hemmend auf Botenstoffe im Zentralnervensystem ein und wirkt dadurch beruhigend sowie einschlaf- und durchschlaffördernd. Oft heißt es ja in der Evidenz-basierenden Medizin, das Einzelnachweise nicht zu Beweisen führten und das daher die Wirksamkeit in Frage steht. Ich denke, dass die Heilkraft von Pflanzen der Wissenschaft solange verborgen und unerklärlich erscheinen wird, bis sie die ALLumfassenden Zusammenhänge anerkennt. Bis dahin wird ihr Mutter NATUR wohl geruhsam den „Mittelast“ zeigen. Das Teufelchen sitzt ja oftmals im Detail...


Photo: wikipedia

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