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AutorenbildMaren Kunst

Ackerschachtelhalm (Equisetum arvense)

Aktualisiert: 5. Juni 2022

Der Ackerschachtelhalm aus der Familie der Schachtelhalme hat eine beachtliche und beeindruckende Familienhistorie. Die Geburtsstunde seiner Ahnen wird auf eine Zeit vor 375 Millionen Jahren datiert. Zusammen mit den Farnen haben sie damals die Flora in Form von gewaltigen Wäldern mit 30m hohen Pflanzen, deren Stämme mehrere Meter umfassten, regiert. Der ACKERSCHACHTELHALM und andere Vertreter seiner Art, werden daher heute auch als LEBENDE FOSSILIEN genannt.

Zu finden ist der Ackerschachtelhalm (heute mit einer bescheideneren Wuchshöhe von bis zu einem halben Meter) auf der gesamten nördlichen Halbkugel unseres Erdenrundes. Allerdings haben es einige Vertreter durch den Seehandel auch bis Südafrika, Neuseeland und sogar Australien geschafft.

Der Schachtelhalm lässt sich – einfach ausgedrückt – wieder zusammenbauen, nämlich indem man den Stengel (Sprossachse) aus der von den Blättern gebildeten Blattscheide herauszieht und wieder zurücksteckt. Dieser Eigenschaft verdankt das Pflänzchen auch seinen Namen SCHACHTELhalm.

Als HEILPFLANZE wurde der Ackerschachtelhalm bereits von Dioskurides und Plinius geschätzt, und zwar wegen seiner BLUTSTILLENDE, WUNDHEILDENDEN, HUSTENLINDERNDEN und HARNTREIBENDEN Eigenschaften. Jedoch war es SEBASTIAN KNEIPP der den Ackerschachtelhalm besonders lobte und seine sehr vielfältigen Anwendungsmöglichkeiten in der Heilkunst erkannte und verwendete, und zwar bei:

äußerlich bei Geschwüren alten Gewebeschäden Steinleiden Harnverhalt Blutungen und Bluterbrechen Abheilung von Hautwunden

Weiterhin hilft ACKERSCHACHTELHALM bei: Arthrose Rheuma (zBsp. mit BRENNNESSEL) Husten, Bronchitis und Lungenentzündung (zBsp. mit HUFLATTICH) Nieren- und Blasenleiden (zBsp. mit GOLDRUTE) schlecht heilender Wunden Durchblutungsstörungen Herzleiden Ateriosklerose Schwellungen nach Knochenbrüchen (zBsp. mit BEINWELL) Wundliegen (Dekubitus) Nasenbluten starker Menstruation (zBsp. mit SCHAFGARBE) brüchigen Nägeln und Haarausfall

Das hohe Potenzial zur Zellregenerierung- und erneuerung ist vornehmlich der bis zu 10% enthaltene KIESELSÄURE zu verdanken! Man merkt es, wenn man den Ackerschachtelhalm kaut. Es knirscht etwas zwischen den Zähnen.

Kieselsäure stärkt und regeneriert: Bindegewebe Sehnen Bändern Haut und Haar Sie stärkt die Knochen und fördern die Elastizität der Haut.

Weitere Inhaltstoffe: #Flavonoide: antimikrobiell, antientzündlich, kardio- und neuroprotektive, analgetisch und antioxidativ #Pflanzensäuren #Glykoside #Kalium #Carbonsäuren #Silikate (10 % wasserlöslich) #Aluminium- und Kaliumchlorid #Fettsäuren #Phytosterolen (Pflanzenhormone) #Kaffeesäure: antioxidant, antikanzerogen sehr geringe Mengen von Alkaloiden

ACKER-SCHACHTELHALM wirkt: antibakteriell entzündungshemmend hustenlösend blutreinigend bindegewebsstärkend stoffwechselanregend durchblutungsfördernd harntreibend blutstillend abschwellend (bei Ödemen) immunsystemstärkend sehnen- und bänderstärkend

Der Schachtelhalm erinnert mit seinem Aufbau und seiner Gestalt an den segmentartigen Aufbau der Wirbelsäule und den seitlich austretenden Spinalnerven. Ebenso erinnern die Blattscheiden an Gelenkankerungen. So sind Stengel und das Geäst der Blätter eine SIGNATUR für seine Heilkräfte im Bereich der WIRBELSÄULE, dem GEFÄßgeäst und Kopplungen wie SEHNEN und GELENKE.

Ackerschachtelhalm wurde und wird als Reinigungsmittel, insbesondere für Gegenstände aus Zinn verwendet (daher auch der volkstümliche Name ZINNKRAUT). Die Kieselsäure wirkt hier wie Scheuerkörperchen.

Aus der MATERIA MEDICA von Pedanius DIOSKURIDES über den Schachtelhalm: =46. Hippuris. Ephedra fragilis var graeca (Gnetaceae) - Zerbrechliches Meerträubchen Equisetum fluviatile (Equisetaceae) - Flussschachtelhalm

Die Hippuris [Einige nennen sie Trimachion, Andere Anabasis, Chara- dranon, Ephedra, Weidenbaum, Gis, Schoinisstrophon, die Aegypter Pherphra, die Propheten Nahrung des Saturn, die Römer Equinalis, auch Salix equinalis] wächst an feuchten Stellen und Gräben; sie hat leere rünth- liche, etwas rauhe, starre Stengelchen, welche von unter einander zusammen- gewachsenen Knoten umgeben sind. Um diese stehen dichtgedrängt binsen- artige,zarte Blätter. Sie wächst in die Höhe, indem sie an benachbarten Stämmen emporgeht und herabhängt, umgeben von dunklen Haaren wie ein Pferdeschweif. Die Wurzel ist holzig, hart; das Kraut adstringirend, daher stellt ihr Saft Blutflüsse aus der Gebärmutter. Mit Wein getrunken hilft er bei Dysenterie, treibt auch den Harn. Die Blätter verkleben blutige Wunden, wenn sie fein gerieben aufgestreut werden; die Wurzel und das Kraut sind heilsam bei Husten, Orthopnoe und inneren Rupturen. Es heisst auch, dass die Blätter, mit Wasser getrunken, eine Zertheilung der Einge- weide, einen Riss in der Blase und eine Darmbruch wieder in Ordnung bringen.

=47. Andere Hippuris. Equisetum telmateja (Equisetaceae) - Grosser Schachtelhalm Equisetum limosum

Die andere Hippuris [Einige nennen sie Ekytion, Andere Chedra, Gynon, die Römer Salix equina]. Der Stengel ist aufrecht, gleichmässig, grösser als eine Elle, ziemlich leer und hat in Abständen kürzere, weissere und weichere Haare. Auch diese, mit Essig fein gerieben heilt Wunden, da sie dieselbe Kraft hat.

Photo: Kostbare Natur

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