Transformation & Stoffwechse
Element: Feuer (Wasser) Charakeristik: heiß, scharf, feucht und flüssig Jahreszeit: Juni bis September Physischer Körper: Stoffwechsel, Verdauung, Hormone, Sexualität, Sehkraft Störungen: Überhitzung, sowohl körperlich als auch geistig, Funktionsstörungen und Belange an den beteiligten Organen (siehe physischer Körper), Gereiztheit, Entzündungen der Gelenke, Aggression, Hautentzündungen, Aufbrausendes Verhalten, Hitze, Brennen, Schwitzen, Pedanterie, Durchfälle, Rechthaberei, Haarausfall, Streitsüchtigkeit, Störungen der Leber und Galle
Ich beginne hier mit dem Pitta Dosha, weil es das Prinzip ist, dem ich entspreche und ich mit den unten genannten Empfehlungen zum Ausgleich und zur Reduzierung selber sehr gute Erfahrungen gemacht habe und mache.
Als ich vor einigen Jahren die schöne Insel Sri Lanka besuchte, habe ich mich einem Ayurveda Arzt vorgestellt und war nicht nur mit der Behandlung sondern auch mit dem Ergebnis sehr zufrieden, obwohl er mich mit einem siedenden Kochtopf mit einem Kräutersud in den Wandschrank einsperrte (dieser diente als Dampfbad). Gelegentlich lässt mich mein aufgebraustes Gemüt sprichwörtlich „gegen die Wand rennen“, was sich in Unruhe, Gereiztheit, Frustration, Schweißausbrüche, dem Gefühl der Überhitzung, Schlafstörungen, Wassereinlagerungen, Entzündungen usw äußert und dann mache ich eine „Pitta Diät“. Dazu verwende ich hauptsächlich einheimische Heilpflanzen (wie unten genannt) mit ein paar Aussnahmen (Kurkuma – Entzündungsneigung; Ashwagandha – Schlafstörungen, Brahmi & Guduchi – Schlafstörung und Gedächtnis, Süßholz – love it...)
Der Pittatyp ist häufig von mittelschwerer und normalgewichtiger Gestalt (manchmal athletisch). Er ist mutig und sein Körper braucht viel Bewegung. Das Wort Pitta bedeutet im Sanskrit „erhitzen“ und da sein Körpertyp eher warmer Natur ist, benötigt er Abkühlung. Er bevorzugt deshalb kalte Speisen und Getränke. Die Haut ist gut durchblutet, warm und eher ölig als trocken. Pittas schwitzen häufig schnell und stark. Die Haare sind seidig und oft hell und glänzend. Weil ihre Verdauung meist sehr stark ist, haben Menschen des Pitta-Doshas oft und starken Hunger. Wenn eine Mahlzeit sich verzögert oder gar ausfällt, werden sie schnell gereizt. Sie neigen zu Entzündungen, Übersäuerung, Durchfall oder anderen Verdauungsproblemen (auch im Bereich Leber und Galle) sowie Hautbeschwerden. Akne und andere Hautunreinheiten sind typische Pitta-Krankheiten.
Viele Pitta-Typen sind charismatisch und von hohem Intellekt. Ihr klarer Geist zeichnet sie aus. Sie sind oft gute Redner und haben eine hohe Argumentationsfähigkeit, während ihr Denken und Verhalten sehr logisch geprägt ist. Sie sind meist gut organisiert, überzeugungsfähig und sehr leistungsstark. Es ist wenig überraschend, dass bei vielen Führungskräften Pitta das dominierende Dosha ist.
Ist Pitta im Ungleichgewicht, kann die Durchsetzungsfähigkeit in Dominanz und Aggression umschlagen. Menschen mit dieser Konstitution sind oft leicht reizbar und können zu ungesundem Perfektionismus sowie Streitsucht neigen. Ihren hohen Ansprüchen kann dann möglicherweise nichts und niemand mehr genügen.
Wie kann man Pitta nun besänftigen und/oder ausgleichen: Bei vorwiegend geistiger Arbeit und Sitztätigkeiten für ausgleichende Bewegungseinheiten sorgen. Spaziergänge, lieber mal laufen als den Bus oder das Auto zu nehmen. Mäßigung und Regelmässigkeit in allen Bereichen (Essgewohnheiten, in Diskussionen sich mal zurück nehmen, Arbeitspensum usw.) Entspannungs- und Achtsamkeitspausen, genügend Schlaf (vor 22 Uhr ins Bett gehen, danach sucht Pitta häufig das Extreme) Meditation (bei mir hilft Zen Meditation), Yoga (Yin oder auch sanftes Hatha Yoga) und Atemübungen (Zunge herausstrecken, die Zungenseiten zu einem Tunnel zusammenrollen und ein paar mal durch diesen Tunnel atmen.
Die Ernährung: Um einen zu hohen Pitta-Anteil auszugleichen, hilft auch in der Ernährung die Abkühlung. Kühlende Lebensmittel, jedoch eisgekühlte Getränke solltest du meiden, wenn du eine Pitta-Störung ausgleichen willst (oder wenn dir sonst sehr warm ist), weil du deinen Körper damit zwingst, die Getränke im Organismus aufzuwärmen. Lauwarmes Wasser oder Tees helfen besser.
Pitta-reduzierende Lebensmittel Ich halte mich größtenteils an diese Empfehlungen und komme damit gut zurecht. Hülsenfrüchte Mungbohnen, grüne Bohnen, frische Erbsen, Sojaprodukte, alle Hülsenfrüchte, außer Linsen Getreide Gerste, Hafer (gekocht), Reis (vor allem Basmati), Weizen Nüsse und Samen Kokosnuss, Kürbissamen, Sonnenblumenkerne Gemüse Alle süßen und herben Gemüsesorten, Blattgemüse (grün), Blumenkohl, Bohnen (grüne) Brokkoli, Erbsen, Gurken, Kartoffeln, Keimlinge, Kohl, Kürbis, Mangold, Okra, Paprika (grün), Petersilie, Pilze, Rosenkohl, Salate (grün), Sellerie, Spargel, Sprossen, Wirsing, Zucchini Obst Alle süßen Früchte, wie Ananas, Äpfel, Avocados, Bananen, Birnen, Dörrpflaumen, Feigen, Granatäpfel, Kirschen, Mangos, süße Melonen, Orangen (süß), Pflaumen, Rosinen, Trauben (süß und dunkel), Zwetschgen Milchprodukte Ghee, Milch, ungesalzene Butter, Hüttenkäse, Frischkäse in kleinen Mengen, Lassi Vegane Alternativen: Dinkel-, Reis- und Hafermilch Beim Kochen und Braten empfehlen sich pitta-reduzierende Öle, wie Kokosnussöl, Distelöl, Sonneblumenöl, Sojaöl oder Ghee. Gewürze und Kräuter: Auch hier helfen kühlende, bittere und süße Kräuter wie: Pfefferminze, Koriander, Fenchel, Melisse, Brennnessel, Rose, Süßholz Kamille Distel Frauenmantel Himbeere Löwenzahn
Süßes Alle Süßmittel, außer Honig und Melasse Bei Entzündungsneigung: Kurkuma und Aloe vera
Ich trinke täglich bis zu 2 Liter Tee und variere die Kräuter: Melisse, Brennnessel, Kamille, Rosenblüten, Fenchel, Pfefferminze. Bei Entzündungsneigung und Pikelchen trinke ich 1-2 Tassen Kurkumawasser (1 Teelöffel auf eine Tasse) Eine halbe Stunde vor dem Schlafengehen trinke ich eine große Tasse Infuse mit Lavendel, Melisse, Brahmi und Ashwagandha-Wurzel (Kräuter ca. 4 Stunden vor dem Trinken in heißes Wasser geben. Vor dem Trinken gebe ich noch etwas heißes Wasser hinzu. So ist der Infuse schön warm.
Ayurvedische Kräuter: Guduchi (Tinospora cordifolia) Shatavari (Asparagus racemosus) Shankha-bhasma (Schneckenmuschel-Asche) und das ausleitende Avipattikara-Pulver (stark ausleitend) Kleidung/Schmuck: Seide, Perlen, Silber Düfte: Sandelholz und Rose Pflege und Massage mit pitta-reduzierenden Ölen: Kokosnussöl, Sandelholzöl, Distelöl, Ghee
Pitta wird erhöht durch: Alles, was Hitze fördert. Genussmittel: Alkohol, Kaffee, schwarzer Tee, zu viel Salz (fördert Wassereinlagerungen) usw Scharfes, Saures, Salziges, heiße Speisen und Getränke, leichte, trockene und unregelmäßige Mahlzeiten
Pitta erhöhende Lebensmittel Hülsenfrüchte: Linsen Getreide: Buchweizen, Hirse, Mais, Reis (braun), Roggen Nüsse und Samen: Cashewnüsse, Sesamsamen Gemüse: Auberginen, Mohrrüben, Knoblauch, Oliven, Peperoni, Radieschen, Rettich, Rote Bete, Spinat, Tomaten, Zwiebeln Obst: alle sauren Früchte, wie saurre Äpfel, Grapefruit, Orangen, Papayas, Pfirsiche, Pflaumen, Zitronen Milchprodukte: Alle Sauermilchprodukte wie Buttermilch, Joghurt, Käse, Sauerrahm, Sauermilch, Quark Öle und Fette: Mandelöl, Maisöl, Sesamöl Gewürze: alle scharfen Gewürze, Anis, Bockshornkleesamen, Essig, Ketchup, Kümmel, Nelken, Selleriesamen, Senfkörner, Salz Süßes: Honig, Melasse
Wer herausfinden möchte, welches der drei Doshas ihn ausmacht, findet hier einen Link zu einem Test (Quelle: Europäische Akademie für Ayurveda): https://www.naturheilmagazin.de/.../test.../teil-1.html Quellen: Merle Blankenburg; www.naturheilmagazin.de, ayurvedaschatztruhe.de
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